Siemens Healthineers hält Kurs auf Jahresziele
Healthineers hält Kurs auf Jahresziele
Börse honoriert Quartalsergebnis der Siemens-Tochter mit einem Anstieg des Aktienkurses
mic München
Siemens Healthineers sieht sich auf Kurs zu den Jahreszielen 2023/2024. „Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet“, sagte Vorstandschef Bernd Montag anlässlich der Vorlage der Zahlen des ersten Quartals. Das vergleichbare Umsatzwachstum von 7% sei stark (ohne Erlöse aus Antigentests). Das bereinigte Ergebnis pro Aktie sei auf gleicher Berechnungsbasis um 5% gestiegen.
Die Investoren teilten die Beurteilung des Quartalsergebnisses. Der Aktienkurs schloss den Xetra-Handel mit einem Plus von 4,4% auf 54,16 Euro. Dies ist der höchste Schlussstand seit Mai 2023.
Margenrückgang von Imaging
Für Stirnrunzeln sorgte allerdings der Margenrückgang des Segments Imaging. Obwohl der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 5% zulegte, weil Produkte der Magnetresonanztherapie und der molekularen Bildgebung gut verkauft wurden, sank die Ebit-Marge von 20,9 auf 19,1%.
Finanzvorstand Jochen Schmitz erklärte, ein temporär ungünstiger Mix des Absatzes habe die Marge um zwei Prozentpunkte gedrückt. Beispielsweise habe die Region Europa samt Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) einen großen Anteil am Umsatz gehabt. Traditionell seien die Margen dort niedriger. Im Gespräch mit Analysten strich der Finanzvorstand heraus, dass es keinen Preisdruck gegeben habe. Er betonte, die Geschäftsjahres-Zielmarge für das Segment Imaging von 21 bis 22,5% (2022/23: 21,8%) sei unverändert gültig. Montag sagte, die Strahlentherapie-Sparte Varian habe erneut ein herausragendes Ergebnis abgeliefert. Bei einem Umsatzwachstum von 22% kletterte die Marge von 14,5 auf 15,9%. Zufrieden zeigte er sich auch mit dem Segment Labordiagnostik. Die positive Wirkung der Transformation zeige sich in den Zahlen.
China bleibt unter den Möglichkeiten
Während der Labordiagnostik-Umsatz auf vergleichbarer Basis (ohne Antigen-Schnelltests) im ersten Quartal um 1,6% zulegte, sprang die bereinigte Ebit-Marge von 0,8 auf 5,1%. Der Gewinn habe von einer im Schnitt verlängerten Nutzungsdauer vermieteter Laborsysteme profitiert, erläuterte Schmitz. Die veränderte Annahme habe niedrigere Abschreibungen zur Folge, dies erhöhte die Marge um fast 2 Prozentpunkte.
Das Geschäft in China liege wie erwartet unter dem Potenzial, sagte Schmitz. Healthineers hatte bereits im November darauf hingewiesen, dass die Kunden wegen regionaler Korruptionsermittlungen weniger bestellen. Montag bekräftigte die damalige Einschätzung, dass dieser Effekt zum chinesischen Neujahrsfest im Februar ausläuft.
Im angelaufenen zweiten Quartal, das im Vorjahr ebenfalls keine materiellen Umsätze mehr mit Antigen-Schnelltests enthalten habe, vergleiche Healthineers sich mit einem starken Vorjahresquartal, machte Schmitz klar. Die Segmente Imaging und Advanced Therapies würden daher ein Umsatzplus aufweisen, das sich den Jahreszielen von unten annähere. Diese liegen im Fall von Imaging bei 6 bis 8%, Advanced Therapies zielt auf 5 bis 8%. Varian werde deutlich unter der Zielspanne von 8 bis 10% bleiben. Die Margen würden am unteren Ende der jeweiligen Bandbreiten liegen. Die Labordiagnostik werde sowohl beim Umsatz als auch bei der Marge innerhalb der im Geschäftsjahr erwarteten Bandbreiten landen.
Die Aktionäre werden länger als üblich auf ihre Dividende warten müssen. Die Hauptversammlung findet erst am 18. April statt. Der Grund: Der Konzern benötigt die Zeit, um Teile des operativen Geschäfts der Siemens Healthcare GmbH im Wege einer Abspaltung auf die Siemens Healthineers AG zu übertragen.