Hedgefonds Elliott will bei Celesio weiter aufstocken
wb Frankfurt – Der amerikanische Hedgefonds Elliott entwickelt beim Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio inzwischen weit mehr als einen beträchtlichen Lästigkeitswert. Er ist drauf und dran, die 6,1 Mrd. Euro schwere Übernahme durch den US-Konzern McKesson zu torpedieren.Im Zusammenhang mit der Überschreitung der Schwelle von 10 % der Stimmrechte Anfang November hat der Fonds des US-Milliardärs Paul Singer darüber informiert, dass “das vorherrschende Ziel der Investition die Umsetzung strategischer Ziele ist, wobei der Verkauf von Aktien nicht ausgeschlossen” ist, wie es in einer Mitteilung laut Wertpapierhandelsgesetz heißt.Elliott beabsichtigt demnach laut eigenen Angaben, innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Stimmrechte durch Erwerb oder “auf sonstige Weise” zu erlangen. Und Elliott strebe Einfluss auf die Besetzung von Leitungs- und/oder Aufsichtsorganen von Celesio an. Damit nicht genug machen sich die Amerikaner für eine “wesentliche Änderung der Kapitalstruktur” insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung und die Dividendenpolitik stark.Elliott hält nach bislang letztem Stand mit 25,1 % des Kapitals die Sperrminorität. Davon entfallen 19,1 % auf Aktien (aktueller Wert: 762 Mill. Euro) und 6,0 % auf Wandelschuldverschreibungen.Ende Oktober hatte der US-Konzern McKesson ein Übernahmeangebot für Celesio angekündigt. Großaktionär Haniel verkauft seine 50,01 % an McKesson. Allerdings liegt die Mindestannahmeschwelle bei 75 %. Das nutzt der Hedgefonds aus. Investmentbanker halten es nicht für ausgeschlossen, dass Elliott es nicht nur auf das Herauspressen von ein paar Euro anlegt oder auf eine höhere Abfindung abstellt, sondern auch einen Durchmarsch durchgerechnet hat und bereit ist, Celesio auch selbst zu übernehmen.—– Wertberichtigt Seite 6