Heidelberg Cement meistert Pandemie
Der Baustoffhersteller Heidelberg Cement rechnet im laufenden Jahr mit Rückenwind durch Infrastrukturausgaben. Solche Programme haben beispielsweise die USA, Australien, Indien und Italien angestoßen. Für den privaten Wohnungsbau zeigt sich Vorstandschef Dominik von Achten ebenfalls zuversichtlich. Die Entwicklung im Büro- und Gewerbebau, der von der Pandemie belastet wird, müsse man abwarten. Insgesamt bleibe die Vorhersehbarkeit relativ gering.
„Wir sind gut in das Jahr 2021 gestartet“, versichert von Achten in einer Konzernmitteilung. Im von der Coronakrise geprägten Geschäftsjahr 2020 hat Heidelberg Cement besser abgeschnitten als im Frühjahr erwartet. Deutliche Spuren zeigt zwar der Umsatz, der um 6,6% und bereinigt um Wechselkursveränderungen sowie An- und Verkäufe um 4,6% auf 17,6 Mrd. Euro absackte. Das Geschäftsergebnis vor Abschreibungen legte aber um 3,5% auf 3,71 Mrd. Euro zu. Auf vergleichbarer Basis ergibt sich ein Anstieg um 6,1%. Die Marge kam von 19,0% im Vorjahr auf 21,1% voran. Das Geschäftsergebnis stieg um 8,1% und vergleichbar um 11% auf 2,36 Mrd. Euro.
Die coronabedingten Absatzeinbußen seien durch Ausgabendisziplin mehr als ausgeglichen worden, resümiert von Achten. Der Aktionsplan Cope sei mit Ausgabeneinsparungen von 1,3 Mrd. Euro übererfüllt worden. Geplant waren 1 Mrd. Euro. Außerdem hätten die wirtschaftliche Erholung im Sommer und Frühherbst sowie gute Preise zum höheren Ergebnis beigetragen.
Die Nettofinanzschulden hat der Hersteller von Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton im vergangenen Jahr um 1,5 Mrd. Euro auf 6,9 Mrd. Euro einschließlich Leasingverbindlichkeiten zurückgeschraubt. Der Verschuldungsgrad sank auf das 1,86-Fache des operativen Gewinns. Angekündigt war eine Rückführung ans obere Ende des Zielkorridors von 1,5- bis 2-fach. Diese Vorgabe werde deutlich übertroffen, betont Finanzvorstand Lorenz Näger.