Heidelberger Druckmaschinen wirft Gewinn ab

Noch keine Dividende - Hochzinsanleihe vorzeitig getilgt - Auftragseingang schon vor der Drupa im Plus

Heidelberger Druckmaschinen wirft Gewinn ab

wb Frankfurt – Da sind die Investoren auf den Geschmack gekommen: Heidelberger Druckmaschinen hat das abgelaufenen Fiskaljahr (per Ende März) mit Gewinn abgeschlossen. Vorstandschef Gerold Linzbach “blickt optimistisch in die Zukunft”. Der Kurs des Branchenprimus legte gestern um 13 % zu und riss den Zweitplatzierten Koenig & Bauer, der morgen Quartalszahlen präsentiert, mit zeitweise 9 % mit. Im Umsatz ist Heidelberg über dem Analystenkonsens hereingekommen, im bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) und in der Marge aber darunter.Nach noch nicht testierten Angaben drehte das Nettoergebnis 2015/16 um 100 Mill. auf 28 Mill. Euro. Damit melden Linzbach und CFO Dierk Kaliebe Vollzug. Es ist das erste Jahr seit 2007/08 mit nennenswertem Ertrag. Damals gab es zuletzt eine Ausschüttung. Analysten rechnen mit einer Verdopplung für 2016/17. Linzbach hatte schon darauf vorbereitet, dass eine Dividendenzahlung so schnell nicht ansteht. “Im nächsten Jahr sind wir sicher noch nicht so weit”, sagte er im Interview der Börsen-Zeitung (BZ vom 5. April). Die operative Entwicklung zeige, heißt es jetzt, dass die Neuausrichtung greife und das SDax-Unternehmen den Weg zu “nachhaltiger” Profitabilität und Wachstum eingeschlagen habe. Der Abschluss wird am 8. Juni auf der Fachmesse Drupa in Düsseldorf präsentiert. Bond zurückgezahltDie Finanzierungsstruktur werde weiter optimiert. Aufgrund der “soliden Liquiditätsposition” wird zum 10. Juni 2016 die noch ausstehende Hochzinsanleihe im Restvolumen von rund 50 Mill. Euro aus Barmitteln vorzeitig komplett zurückgezahlt. Der Bond wird mit 9,25 % verzinst und hatte eine ursprüngliche Laufzeit bis 2018. Heidelberg ist somit in der Lage, neben Investitionen in Wachstumsgebiete wie Digital und Services auch die Finanzierungsstruktur zu stärken.Der Umsatz stieg 2015/16 um 7,6 % auf 2,5 Mrd. Euro. Währungsbereinigt war das Wachstum mit 4 % niedriger. Der Auftragseingang lag nach einem positiven Schlussquartal mit knapp 2,5 Mrd. über dem Vorjahreswert von 2,4 Mrd. Euro. Abnehmer warten vielfach die Neuvorstellungen auf der Fachmesse Drupa ab.Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen ohne Sondereinflüsse verharrte bei 190 Mill. Euro. Dabei waren im Vorjahr Einmaleffekte von 50 Mill. Euro enthalten. Dies entspricht einer Ebitda-Marge von 7,8 (i.V. ohne Sondereffekte 5,9) % vom währungsbereinigten Umsatz. Die Sondereinflüsse drückten das Ergebnis diesmal um 21 Mill. Euro nach – 99 Mill. Euro in der Vorperiode. Das Finanzergebnis verbesserte sich von minus 96 Mill. auf minus 65 Mill. Euro. Dies führt zu dem Nettoresultat von 28 Mill. nach einem Verlust von 72 Mill. Euro.Der freie Cash-flow mündete in einen Mittelabfluss, der von 17 Mill. auf 30 Mill. Euro vergrößert wurde. Er fiel im Wesentlichen aufgrund von Restrukturierungsausgaben und der PSG-Akquisition noch negativ aus, heißt es. Die Nettofinanzschulden wuchsen von 256 Mill. auf 280 Mill. Euro. Der Leverage liegt mit 1,5 unter dem Zielwert von 2.