Hella steuert sicher in schwierigem Markt
ab Düsseldorf – Der auf Licht und Elektronik spezialisierte Autozulieferer Hella kann sich dem schwierigen Marktumfeld nicht gänzlich entziehen. Dennoch schaffte es der familienkontrollierte Konzern auch im dritten Quartal des im Mai auslaufenden Geschäftsjahres, Umsatz und operatives Ergebnis auszubauen, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Nicht zuletzt deshalb wird die zu Jahresbeginn eingegrenzte Prognose für das Gesamtjahr bestätigt, auch wenn derzeit kein Licht am Ende des Tunnels auszumachen ist.Konkret rechnet Hella mit einem währungs- und portfoliobereinigten Umsatzplus von um die 5 %. Zugleich soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern in der unteren Hälfte des Zielkorridors von 5 bis 10 % landen. Hella-Chef Rolf Breidenbach macht jedoch kein Geheimnis daraus, dass die Zeiten für die Autoindustrie schwierig bleiben: “Das vierte Quartal wird für uns sehr herausfordernd werden.” Zudem gebe es für eine Erholung keinerlei Anzeichen. In den für Hella wichtigen Märkten Deutschland und China ging die Automobilproduktion im dritten Quartal um 10,3 % respektive 14,5 % zurück. Einzig im US-Markt wurden nach den Angaben steigende Produktionszahlen gemeldet.War der MDax-Wert angesichts der besseren Quartalszahlen als erwartet zunächst freundlich in den Handelstag gestartet, drehte die Aktie im Verlauf deutlich in negatives Terrain. In der Spitze ging es um 4,8 % auf 42,56 Euro bergab. “Das Marktumfeld wird anspruchsvoll bleiben. Wir gehen von einer weiter nachlassenden Marktentwicklung sowie steigenden Material- und Personalkosten aus”, verdarb Breidenbach die Stimmung.War Hella noch fulminant in das neue Geschäftsjahr gestartet, zeichneten sich im wichtigsten Geschäftsfeld Automotive im dritten Quartal bereits Bremsspuren ab. Zwar konnte der Umsatz im Zeitraum Dezember bis Februar noch um 6,4 % auf 1,4 Mrd. Euro ausgebaut werden, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte jedoch nur um moderate 1,3 % auf 92 Mill. Euro zu, so dass die operative Marge auf 6,6 (i. V. 7) % nachgab. Die beiden anderen Geschäftsbereiche Aftermarket und Special Applications glänzten zwar mit deutlichen Steigerungen im operativen Ergebnis. Diese Segmente sind aber zu klein, um die Schwäche in Automotive zu kompensieren.Auf Sicht der ersten neun Monate stieg der Konzernumsatz um 0,8 % auf 5,2 Mrd. Euro. Portfoliobereinigt – Hella hatte sich aus dem Großhandel zurückgezogen und im Segment Special Applications einen Produktionsstandort in Australien geschlossen – wuchs der Umsatz jedoch um 6,3 %. Das bereinigte Ebit stieg zugleich um 5,6 %, entsprechend bröckelte die Umsatzrendite bezogen auf das bereinigte Ebit geringfügig auf 8,1 (i. V. 8,2) % ab.