Kochboxen

Hellofresh expandiert mit fertigen Mahlzeiten

Ein höherer Bestellwert beschert Hellofresh Quartalserlöse von knapp über 2 Mrd. Euro. Gleichzeitig fällt der Gewinnrückgang geringer aus als erwartet. Das Geschäft mit fertigem Essen baut der Kochboxenversender aus.

Hellofresh expandiert mit fertigen Mahlzeiten

Hellofresh expandiert
mit fertigen Mahlzeiten

Quartalsgewinn übertrifft Analystenschätzungen

hek Frankfurt

Der Kochboxendienst Hellofresh hat im Startquartal 2023 besser abgeschnitten als erwartet. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 66,1 Mill. Euro. Analysten hatten aber mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Ihre Schätzungen lagen im Schnitt bei 47,5 Mill. Euro. Die Marge gab um 1,9 Prozentpunkte auf 3,3% des Umsatzes nach.

Die Gewinneinbußen gehen vor allem auf steigende Werbeausgaben und inflationsbedingt höhere Einkaufskosten zurück. CEO Dominik Richter spricht in der Telefonkonferenz von einem sehr soliden Quartal. Die im MDax vertretene Aktie reagierte am Donnerstag mit einem Kursplus von 7% im Handelsverlauf.

Firmenchef Richter hebt den florierenden Verkauf von fertigen Mahlzeiten (Ready to eat) hervor, die Kunden, anders als es bei den Kochboxen der Fall ist, nicht selbst zubereiten müssen. Für dieses bisher ziemlich kleine Geschäft steht vor allem die US-Tochter Factor. Derzeit gebe es Beschränkungen durch Produktionsengpässe, die im zweiten Halbjahr durch neue Kapazitäten behoben sein sollen. Factor ist im Januar nach Kanada expandiert. Ende des dritten Quartals sei der Start in Europa geplant, zunächst in Benelux, kündigt der Mitgründer an. Hellofresh setzt große Hoffnungen in die Fertigessensparte.

Den Jahresausblick bestätigen die Berliner. Dieser sieht zwischen 460 Mill. und 540 Mill. Euro adjustiertes Ebitda und ein bereinigtes Umsatzwachstum der Gruppe zwischen 2 und 10% vor.

Die Erlöse stiegen im Berichtsquartal währungsbereinigt um 3,3% auf 2,02 Mrd. Euro, angetrieben von der Ausweitung des durchschnittlichen Bestellwerts um währungsbereinigt 8,9% auf 61,20 Euro. Demgegenüber ging die Kundenzahl im Jahresvergleich um 4,8% auf 8,11 Millionen zurück, wobei das Vergleichsquartal von der Omikron-Welle profitierte. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 hat Hellofresh nach eigenen Angaben aber etwa eine Million Kunden gewonnen. Die Bestellrate pro Kunde sei im Schnitt mit 4,0 im Quartal stabil geblieben. In der Segmentberichterstattung hat Hellofresh Kanada dem mit Abstand wichtigsten Markt USA zugeordnet, die jetzt zusammen den Bereich Nordamerika bilden. Die Berliner versprechen sich davon Skalenvorteile und günstigere Einkaufspreise.