Hellofresh zeigt rasantes Wachstum
ge Berlin – Nach der Bestellung eines ausgewiesenen Kapitalmarktexperten zum CFO und dem Aufpeppen der eigenen Bewertung mit Hilfe einer Mini-Kapitalerhöhung auf stolze 2,6 Mrd. Euro legt der Kochboxlieferant Hellofresh nunmehr glänzende Zahlen für das Halbjahr vor – und bekräftigt damit seine Avancen, in den nächsten Wochen an die Börse zu gehen. In den ersten sechs Monaten habe sich der Nettoumsatz zum Vorjahreszeitraum auf 112,5 Mill. Euro verfünffacht, teilt die Berliner Tochter der Start-up-Schmiede Rocket Internet mit. Dabei fiel ein (um aktienbasierte Vergütungen sowie außerordentliche Posten bereinigter) Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von gut 20 Mill. Euro an. Bereinigt um die voluminösen Marketingkosten – etwa Gutscheine, mit denen für die Essenboxen geworben wird – habe das erst vor vier Jahren gegründete Unternehmen sowohl 2014 als auch im ersten Halbjahr 2015 schon schwarze operative Zahlen zeigen können, heißt es weiter. Im Ergebnis auch dieses Marketingdrucks sei die Zahl der aktiven Abonnenten von 173 000 Ende vergangenen Jahres auf jetzt 402 000 angewachsen. In welchem Ausmaß über Gutscheine geworbene Kunden aber zu dauerhaften Abonnenten werden, ist offen.Für den weiteren Jahresverlauf erwartet das Management anhaltend hohe Wachstumsraten – allerdings bei einem etwas geringer werdenden prozentualen Anstieg. Dies sollte auch für die beiden nächsten Jahren gelten, ist sich Hellofresh sicher. Das Unternehmen lieferte im Juli 4,4 Millionen Mahlzeiten in sieben Länder aus – darunter auch den USA, ein Markt, den Rocket Internet für gewöhnlich meidet. Der Inkubator hält nach der jüngsten Kapitalerhöhung noch 57 % an Hellofresh. Im ersten Halbjahr seien Zutaten und Rezepte für 18,2 Millionen Mahlzeiten ausgeliefert worden, gut 350 % mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.