HHLA erwartet Gewinnsteigerung
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) erwartet 2019 eine weitere deutliche operative Ergebnissteigerung. Dabei profitiert der Hafenkonzern auch von einem Bilanzierungseffekt. Prognosen, die von einer konjunkturellen Abkühlung ausgehen, sieht die HHLA-Vorstandsvorsitzende gelassen.ste Hamburg – Der Hamburger Hafenkonzern HHLA will die Dividende je börsennotierter A-Aktie für das vergangene Geschäftsjahr auf 0,80 (i. V. 0,67) Euro anheben. Mit einer sinkenden Ausschüttungsquote von 54 (i. V. 66) % des relevanten Jahresüberschusses des Teilkonzerns Hafenlogistik bleibt das Unternehmen damit innerhalb des Zielkorridors von 50 bis 70 %.Wie die HHLA bei der Vorlage der Jahresbilanz 2018 weiter mitteilte, erwartet der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik, an dem Hamburg mit 68,4 % beteiligt ist, im Zuge der Übernahme von Nordamerika-Diensten sowie der erstmals ganzjährig konsolidierten Umschlagmengen des 2018 übernommenen Containerterminals in Estland im laufenden Jahr eine leichte Steigerung des Containerumschlags (2018: plus 1,9 % auf 7,34 Millionen Standardcontainer/TEU). Auch der Containertransport im Hinterlandverkehr (Intermodal, 2018: unverändert 1,48 Millionen TEU) soll leicht zulegen.Das 2018 um 20,3 % auf 188,4 Mill. Euro erhöhte operative Ergebnisses (Ebit) werde erneut deutlich zulegen. Wie die HHLA erklärte, wird die erwartete Ebit-Steigerung des Teilkonzerns zu einem Großteil auf die von 2019 an veränderte Leasingbilanzierung (IFRS 16) zurückgehen. Für die Teilkonzernsegmente Container und Intermodal rechnet das Unternehmen mit einer Ebit-Entwicklung auf Vorjahresniveau (132 Mill. Euro) bzw. mit einem deutlichen Ergebnisanstieg verglichen mit 2018 (89 Mill. Euro). Der Umsatz des Teilkonzerns Hafenlogistik, der 2018 dank eines gestiegenen Bahnanteils und längerer Transportzeiten im Intermodal-Segment, der Erlöse des übernommenen Containerterminals in Tallinn sowie dank eines temporären Zusatzgeschäfts im Bereich Fahrzeuglogistik um 3,1 % auf 1,26 Mrd. Euro zulegte, soll in diesem Jahr leicht steigen.Bei Anlegern kamen die Ankündigungen der HHLA, die Zahlen des Geschäftsjahres 2018 auf vorläufiger Basis bereits Anfang Februar vorgelegt hatte (vgl. BZ vom 8. Februar), positiv an. Die Aktie, die 2018 fast 17 % an Wert verloren hatte, kletterte um 2,7 % auf 19,35 Euro. Vorstandschefin Angela Titzrath verwies in einem Pressegespräch auf Prognosen, die von einem geringeren Weltwirtschaftswachstum und von weniger Wachstum beim Containerumschlag ausgingen, zeigte sich aber für die HHLA zuversichtlich. “Wir sehen zwar dunkle Wolken am Horizont, aber einen Regenschirm benötigen wir nicht.” Investitionspläne bekräftigtDie seit Anfang 2017 amtierende Vorstandsvorsitzende, deren Vertrag im Dezember vergangenen Jahres bis Oktober 2024 verlängert worden war, bekräftigte die im vergangenen Jahr vorgestellten Ziele, das Kerngeschäft in den Segmenten Container, Intermodal, Logistik und Immobilien durch Investitionen weiter auf profitables Wachstum auszurichten und zudem neue, vor allem digitale Wachstumsfelder voranzutreiben. Bis 2022 wurden für organisches Wachstum Investitionen von 1 Mrd. Euro in Aussicht gestellt, davon 800 Mill. Euro im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik. Auf die Segmente Container und Intermodal entfallen davon rund 450 Mill. bzw. 350 Mill. Euro. In Erwartung einer in den nächsten Jahren erweiterten Elbfahrrinne stellt die HHLA im Zuge der Investitionen in das Kerngeschäft, geplanter Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie zusätzlicher Wachstumsfelder für das Jahr 2025 ein Konzern-Ebit von 300 (2018: 204) Mill. Euro in Aussicht.Vorstandschefin Titzrath begrüßte das nach 17 Jahren juristischem Streit erteilte Baurecht für die Elbvertiefung. Der lange Streit habe dem Hamburger Hafen “nicht gutgetan”, sagte sie mit Blick auf den Wettbewerb mit den großen Nordrange-Seehäfen Rotterdam und Antwerpen. Die drei Hamburger HHLA-Containerterminals kamen 2018 auf ein Umschlagvolumen von 6,9 Millionen TEU – bei insgesamt 8,7 Millionen TEU im Hamburger Hafen (-1 %). Auf Rotterdam entfiel 2018 ein Containerumschlagvolumen von 14,5 Millionen TEU, auf Antwerpen 11,1 Millionen TEU.