WERTBERICHTIGT

Höchste Zeit für Enel-Umbau

Börsen-Zeitung, 13.9.2014 Italiens Versorger Enel will seine Beteiligungen in Osteuropa verringern und dafür in Südamerika wachsen. Der seit wenigen Monaten amtierende Chef Francesco Starace verliert mit der Umsetzung der neuen Strategie keine Zeit,...

Höchste Zeit für Enel-Umbau

Italiens Versorger Enel will seine Beteiligungen in Osteuropa verringern und dafür in Südamerika wachsen. Der seit wenigen Monaten amtierende Chef Francesco Starace verliert mit der Umsetzung der neuen Strategie keine Zeit, lasten doch Schulden von 43 Mrd. Euro auf der Bilanz. Das ist mehr als die Marktkapitalisierung. Der Schuldenberg geht großteils auf die Übernahme der spanischen Endesa 2007 zurück. Enel hat damals 42,5 Mrd. Euro für 92 % geboten. Energieexperten konstatierten bereits in der Vorkrisenzeit, dass der Preis zu hoch gewesen sei. Starace will aber nicht nur in Osteuropa aufräumen, sondern denkt auch daran, in Spanien abzubauen. Eine Beteiligungsverringerung bei Endesa könnte dem Konzern weitere Milliarden in die Kasse spülen. In Italien will sich Enel stärker auf das Gasgeschäft konzentrieren und bewirbt sich angeblich für die zum Verkauf stehenden Eon-Gastätigkeiten. Es ist höchste Zeit, den von Starace-Vorgänger Fulvio Conti eingeleiteten Umbau voranzutreiben. Denn Rom will 2015 weitere Enel-Anteile privatisieren.tkb