Hohe Rohstoffpreise belasten Altana

Ergebnisziel 2018 verfehlt - Bilanzieller Kraftprotz - Auf Akquisitionssuche

Hohe Rohstoffpreise belasten Altana

ab Düsseldorf – Deutlich gestiegene Rohstoffpreise haben den Spezialchemiekonzern Altana 2018 belastet. Während der Umsatz nominal um 3 % auf 2,3 Mrd. Euro ausgebaut wurde – organisch belief sich der Zuwachs auch dank gestiegener Absatzpreise auf 4 % -, gab das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) um 8 % auf 431 Mill. Euro nach.Damit hat der Chemiekonzern, der zu Skion, der Beteiligungsgesellschaft von Susanne Klatten, gehört, die Ergebniszielsetzung verfehlt, wie Finanzchef Stefan Genten in der Bilanzpressekonferenz unumwunden einräumte. Hintergrund dafür waren die höheren Rohstoffpreise, allen voran beim Ölpreis, die nicht vollständig weitergegeben werden konnten. Etwa 70 % der Rohstoffe, die Altana verarbeitet, seien rohölbasiert, erläuterte Altana-Chef Martin Babilas. Letztlich habe sich die Rohstoffpreisentwicklung 2018 aber lediglich wieder normalisiert, glaubt der Manager.Trotzdem landete die Ebitda-Marge mit 18,7 % im Zielkorridor, der zwischen 18 % und 20 % liegt. Im neuen Geschäftsjahr soll das Margenniveau gehalten werden, was bei einem erwarteten Umsatzanstieg von 1 bis 5 % einer Ergebnisverbesserung gleichkäme.Trotz der bröckelnden Marge hat Altana sowohl bei den Forschungs- als auch bei den Sachinvestitionen Kurs gehalten. Mit 154 Mill. Euro wurden 8 % mehr in Forschung gesteckt, entsprechend einer F&E-Quote von 6,7 %. Zugleich flossen 187 Mill. Euro in Sachinvestitionen. Mehr als 100 Mill. Euro entfielen dabei nach den Angaben auf den Ausbau von Produktionskapazitäten. Dadurch und aufgrund höherer Steuerzahlungen – im Vorjahr war in der Steuerposition ein Einmalertrag im Zusammenhang mit der US-Steuerreform enthalten – verringerte sich das Konzernergebnis um ein Fünftel auf 187 Mill. Euro.Noch nicht abschließend entschieden ist, ob ein Teil des Überschusses ausgeschüttet wird. Dieses Thema komme im Laufe des Jahres auf Wiedervorlage, sagte Genten. Dabei sei die Entscheidung auch vom Finanzbedarf der Aktionärin abhängig. Für 2017 hatte Altana 80 Mill. Euro ausgekehrt. Im gleichen Atemzug wies Genten darauf hin, dass Altana auch künftig über Akquisitionen wachsen wolle. In die Karten schauen lässt sich der Vorstand natürlich nicht, doch machte Babilas kein Hehl daraus, dass aktiv an Übernahmen gearbeitet werde. Im zurückliegenden Turnus sei Altana aus einigen Prozessen ausgestiegen, da die Preisvorstellungen der Verkäufer schlicht zu hoch waren. Angesichts einer positiven Nettofinanzposition und einer Eigenkapitalquote von 73 % kann sich Altana einiges leisten. Altana stehe hierbei jedoch nicht unter Druck, machte Babilas deutlich.