Home To Go sucht ihr Glück in Kurz- und Themenreisen
Home To Go sucht ihr Glück in Kurz- und Themenreisen
Ferienhaus-Vermittler übernimmt Mehrheit an zwei Anbietern
kro Frankfurt
Der Berliner Ferienhausvermittler Home To Go, der 2021 via Spac an die Börse ging, erweitert die Angebotspalette durch Zukauf zweier Anbieter von Kurz- und Themenreisen. Eine Tochter des Unternehmens habe eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Hamburger KMW Reisen GmbH (Kurz-mal-weg.de) und an der Schweriner Super Urlaub GmbH (Kurzurlaub.de, Kurzurlaub.at und Kurzreisen.de) unterzeichnet, teilte das Unternehmen mit. Home To Go werde infolge des Deals 51% am kombinierten Unternehmen halten. Der Kaufpreis liege bei rund 31 Mill. Euro, wovon Home To Go etwa 6 Mill. Euro durch eigene Aktien der Klasse A bezahle. Der Vollzug der Transaktion werde voraussichtlich Anfang Januar 2024 erfolgen.
Mit KMW Reisen und Super Urlaub legt sich die bislang defizitäre Home To Go zwei profitable Unternehmen ins Körbchen. Die beiden Gesellschaften würden für das ablaufende Jahr 2023 eine Ebitda-Marge von über 25% erwarten. Der Umsatz soll insgesamt bei rund 30 Mill. Euro liegen.
Bewertungseinbruch
Home To Go hat sich für 2023 vorgenommen, beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) den Break-even zu erreichen. Der Aktienkurs des Unternehmens mit eingetragenem Sitz in Luxemburg hat zwar im laufenden Jahr etwa 22% zugelegt. Mit knapp 327 Mill. Euro liegt die Bewertung der Firma aber weit unter dem Niveau von 2021, als Home To Go im Rahmen des IPO über die Unternehmenshülle Lakestar Spac 1 mit 1,2 Mrd. Euro bewertet wurde. Hinter Lakestar Spac 1 steht der deutsch-schweizerische Investor Klaus Hommels, der im März auch zum Vorsitzenden des Innovationsfonds der Nato ernannt wurde.
Home To Go sieht in der Übernahme der Mehrheit von KMW Reisen und Super Urlaub vor allem eine Ergänzung ihres Hochsaison-Angebots um Nebensaisonreisen. Die Themenreisen umfassen etwa kulinarische, Sport- oder Wellnessreisen. Daneben erschließt sich die Plattform, die mit ihrem bisherigen Angebot an Ferienhäusern vornehmlich auf den ländlichen Raum spezialisiert ist, auch ein Standbein bei Städtereisen.
Baader-Analyst Volker Bosse konnte dem Deal Positives abgewinnen. Er führe nicht nur zu mehr Kundenreichweite in den Kernmärkten von Home To Go, sondern passe auch zur Strategie des Unternehmens, den nach wie vor stark fragmentierten Reisemarkt aktiv zu konsolidieren.