Hornbach setzt mehr um, verdient aber weniger

Kostenanstieg in der Digitalisierung belastet - Stärkstes Quartalswachstum seit viereinhalb Jahren

Hornbach setzt mehr um, verdient aber weniger

md Frankfurt – Umsatz und Gewinn der Handelsgruppe Hornbach haben sich im dritten Geschäftsquartal (30. November) auseinanderentwickelt. Auf der einen Seite zog der Umsatz der Holding um 7,7 % auf 1,08 Mrd. Euro an; das war den Angaben zufolge das stärkste Quartalswachstum seit viereinhalb Jahren. “Auf der anderen Seite gelang es nicht”, wie es in der Mitteilung heißt, “die beschleunigte Umsatzdynamik in Ertragswachstum umzumünzen.”Das um nichtoperative Effekte bereinigte Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 31,5 % auf 19,7 Mill. Euro zurück. Als Grund nannte Hornbach den Kostenanstieg – insbesondere im Bereich der Digitalisierung -, der durch das Rohertragswachstum nicht ausgeglichen wurde.In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 (28. Februar) sei der Konzernumsatz um 4,8 % auf 3,48 Mrd. Euro geklettert, während das bereinigte Ebit mit 180,6 Mill. Euro um 11 % unter dem Vorjahreswert gelegen habe. Ziel von Hornbach sei es, die Ertragskraft nach dem jüngsten “Durchhänger” nachhaltig zu stärken.Im Verlauf des Geschäftsjahres habe sich das Umsatzwachstum von Quartal zu Quartal beschleunigt. Der Erlös des größten operativen Teilkonzerns, der Hornbach Baumarkt AG, die europaweit 158 Bau- und Gartenmärkte (DIY) betreibt, stieg nach den Angaben im dritten Quartal um 7,5 % auf 1 Mrd. Euro sowie im Dreivierteljahr um 4,7 % auf 3,26 Mrd. Euro. Die Dynamik im Jahresverlauf ist laut Hornbach an der flächen- sowie währungskursbereinigten Umsatzentwicklung abzulesen: Nach einem Plus von 2,3 % im ersten Quartal und einem Anstieg von 3,4 % im Sommerquartal habe es im dritten Geschäftsviertel einen Zuwachs von 6,2 % gegeben. “Im Herbst sind wir regelrecht durchgestartet”, sagte Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG, die die Geschäftsführung der Holding AG & Co. KGaA innehat, die wiederum mit 76,4 % Mutter der Hornbach-Baumärkte ist.In Deutschland hätten sich die Baumärkte in allen Monaten besser entwickelt als die Branche und flächenbereinigt um 4,4 % zugelegt. Den kräftigsten Wachstumsbeitrag lieferten nach Unternehmensangaben erneut die DIY-Märkte in den acht europäischen Ländern außerhalb Deutschlands. Hier wuchsen die flächen- sowie währungskursbereinigten Umsätze im dritten Quartal um 8,2 %. Der Auslandsanteil am Erlös des Teilkonzerns lag nach drei Quartalen bei 48,2 (i. V. 46,7) %.”Wir sehen die Digitalisierung als Riesenchance. Unseren Kunden können wir durch die Verzahnung von E-Commerce und stationärem Geschäft mehr Wert bieten als die reine Online-Konkurrenz, gerade wenn es um beratungsintensive Renovierungsprojekte geht”, strich Albrecht Hornbach heraus.Holding und Baumarkt-Tochter erwarten nun, dass das bereinigte Ebit den Vorjahreswert um mehr als 10 % unterschreiten wird (vgl. BZ vom 11. Dezember). Im Umsatz wird ein Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich vorausgesagt.—– Wertberichtigt Seite 8