HVB verkauft früheren Kirch-Firmensitz an Apollo

Angebot über 118 Mill. Euro für Agrob-Aktien

HVB verkauft früheren Kirch-Firmensitz an Apollo

hek Frankfurt – Der US-Finanzinvestor Apollo übernimmt vom börsennotierten Immobilienunternehmen Agrob den Medien- und Gewerbepark in Ismaning bei München. Dort hatte der zusammengebrochene Film- und Medienkonzern von Leo Kirch seinen Sitz. Auch heute sind auf dem Gelände vor allem Medienunternehmen wie der Sender Sport1, das Privatradio Antenne Bayern, der Shoppingkanal HSE24 oder die Funke Mediengruppe ansässig. Advent bietet 32 Euro je Agrob-Stammaktie und 28 Euro je Vorzugsaktie in bar. Damit erreicht das Volumen des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots bis zu 118 Mill. Euro. Die Agrob-Stämme schossen am Donnerstag um gut ein Viertel nach oben, die Vorzüge legten 14 % zu.Hauptaktionär der Agrob ist die HVB Gesellschaft für Gebäude. Ihr gehören 75,0 % der Stämme und 20,1 % der Vorzugsaktien. Für dieses Anteilspaket wurde den Angaben zufolge ein Kaufvertrag geschlossen. HVB, die seit der Übernahme der HypoVereinsbank zur italienischen Großbank Unicredit gehört, kann mit Einnahmen von 64,5 Mill. Euro rechnen. Die Offerte wird über die in Luxemburg ansässige Holding Ersa IV lanciert, hinter der Fonds stehen, die Unternehmen der Apollo Global Management verwalten.Die Agrob-Immobilien sind auf den Standort Ismaning konzentriert. Das Unternehmen verwaltet seine Objekte und betreibt Projektentwicklung für den eigenen Bedarf. Hervorgegangen ist Agrob aus Ziegelfabriken. Die Ursprünge reichen bis 1867 zurück. Später zählte Agrob zu den bedeutenden Herstellern von Fliesen- und Keramikprodukten in Deutschland. Das operative Geschäft wurde 1992 an Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer verkauft.Die Fliesenproduktion in Ismaning war 1990 eingestellt worden. Auf dem Gelände entstand ein Medien- und Gewerbepark mit heute 130 000 Quadratmetern Nutzfläche, die Technikräume, Fernsehstudios, Sprecherkabinen und Büros beherbergen. Einschließlich freier Mitarbeiter sind hier laut Agrob wieder rund 2000 Personen beschäftigt. Das Kirch-Imperium war 2002 zusammengebrochen. Die komplexe und schwer durchschaubare Gruppe wurde zerschlagen.