Hyundai-Aktionäre stimmen gegen Anträge von Elliott

Sonderdividende und Board-Aufstockung scheitern

Hyundai-Aktionäre stimmen gegen Anträge von Elliott

mf Tokio – Der US-Hedgefonds Elliott hat sich in der Aktionärsversammlung der Hyundai Motor Group, dem zweitgrößten Konglomerat Südkoreas, eine blutige Nase geholt. Beide Kernvorschläge der Amerikaner fanden keine Unterstützung. Dies wurde von Beobachtern als Rückschlag für die Corporate Governance in Südkorea gewertet. Dort wird die Wirtschaft von familiengeführten Konzerngruppen (Chaebol) dominiert, die sich wenig um die Interessen von Minderheitsaktionären scheren.So lehnte die Mehrheit der Anteilseigner die von Elliott verlangte Sonderdividende ab. Der Hedgefonds von Paul Singer hatte die Ausschüttung von 21 967 Won (rund 17 Euro) je Aktie beantragt. Beim aktuellen Kurs entsprach dies einer Rendite von 17,7 % und einer Gesamtauszahlung von 5,4 Mrd. Euro. Aber Hyundai wollte nur 3 000 Won (2,34 Euro) je Aktie zahlen. Die hohen Bargeldbestände sollten nach Ansicht Hyundais besser für Investitionen von 14,7 Bill. Won (11,5 Mrd. Euro) in Elektrifizierung und autonome Fahrsysteme eingesetzt werden. Die Aktionäre folgten dieser Argumentation.In der Hauptversammlung lehnten die Anteilseigner auch die von Elliott beantragte Erweiterung des Boards von neun auf elf Mitglieder ab. Damit scheiterte das Vorhaben des Fonds, drei unabhängige Direktoren in den Verwaltungsrat zu berufen, darunter John Liu, Ex-Vizepräsident der Wanda Group in China, und Randy MacEwen, CEO von Ballard Power System.Elliott hält 3 % an Hyundai Motor, 2,1 % an Kia Motors sowie 2,6 % am Zulieferer Mobis und kämpft für eine bessere Unternehmensführung mit einem höheren Nutzen für die Aktionäre. Vor einem Jahr hatte Elliott einen Umbau der Gruppe zugunsten des Konzernerben Chung Eui-sun verhindert. Danach schlug der Fonds eine Verschmelzung von Hyundai Motor mit dem Logistikunternehmen Glovis der Gruppe vor, stieß damit jedoch bisher auf taube Ohren.