Iberdrola verkauft Meereswindpark-Anteil

Macquarie zahlt 2 Mrd. Dollar für East Anglia One

Iberdrola verkauft Meereswindpark-Anteil

cru Frankfurt – Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat einen Anteil von 40 % am größten britischen Meereswindpark East Anglia One für 1,6 Mrd. Pfund (2 Mrd. Dollar) an einen Fonds der australischen Investmentbank Macquarie verkauft. Der Meereswindpark, der durch den Deal mit insgesamt 4,1 Mrd. Pfund bewertet wird, liegt vor der Küste von Suffolk und wird von der britischen Iberdrola-Tochter Scottish Power errichtet. Die Transaktion zeigt das wachsende Interesse institutioneller Investoren an Investitionen in erneuerbare Energien in einem frühen Stadium der Errichtung dieser Projekte, die nach der Fertigstellung gewöhnlich verlässlich im Voraus berechenbare Erträge abwerfen.Hintergrund des Booms ist das abnehmende Risiko solcher Projekte nach 30 Jahren Erfahrung damit. Iberdrola kommt mit dem Verkauf dem eigenen Ziel näher, in den kommenden Jahren Windparks mit einer Gesamtkapazität von 10 Gigawatt zu errichten, indem der Erlös aus dem Anteilsverkauf in neue Projekte investiert wird. Zwischen 2018 und 2022 gibt Iberdrola 13,3 Mrd. Euro für erneuerbare Energien in Großbritannien, den USA und Spanien aus.Im Jahr 2018 verkaufte Iberdrola bereits das letzte eigene konventionelle Kraftwerk in Großbritannien für 700 Mill. Pfund. Laut Bloomberg-Analyst Tom Harries wird der jährliche Ertrag aus East Anglia One bei rund 400 Mill. Pfund liegen. Der Meereswindpark hat eine Kapazität von 714 Megawatt, soll 2020 fertig werden und dann Strom für 600 000 Haushalte erzeugen.Nach einer vorübergehenden Flaute für Meereswindpark-Deals im Jahr 2018 werden jetzt besonders große Projekte fertig. Durch die zunehmende Erfahrung mit ausgereifter Technik wird es auch preiswerter, die Meereswindparks zu bauen. Großbritannien deckte in der vergangenen Woche bereits mehr als die Hälfte des Elektrizitätsbedarfs durch Windparks, während gleichzeitig nur noch zwei Kohlekraftwerke auf der Insel am Netz sind. Garantierte VergütungenWie Deutschland erhalten die Betreiber von Meereswindparks auch in Großbritannien garantierte Einspeisevergütungen. Im Fall von East Anglia One liegt diese bei 119 Pfund je Megawattstunde. Allerdings verursachte der wachsende Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in der vergangenen Woche auch den längsten Stromausfall in Großbritannien seit mehreren Jahren. Für Macquarie ist der Meereswindpark-Deal die zweite große Transaktion in diesem Sektor binnen einer Woche. Macquarie Infrastructure and Real Assets erwarb den Projektentwickler Ocean Breeze Energy von Unicredit.