Iberia-Mutter überrascht mit Sonderdividende
hip London – Die Muttergesellschaft von British Airways und Iberia hat ihr bereinigtes operatives Ergebnis im vergangenen Jahr trotz steigender Treibstoffkosten um knapp ein Zehntel gesteigert. Wie die International Airlines Group (IAG) mitteilte, erhöhte es sich auf 3,23 (i.V. 2,95) Mrd. Euro. Analysten hatten im Schnitt 3,16 Mrd. Euro auf der Rechnung. Der Umsatz stieg um 6,7 %. “Das war eine sehr gute Performance trotz dreier großer Herausforderungen: um 30 % gestiegene Treibstoffpreise, wesentliche Störungen durch Fluglotsenstreiks und ein negativer Währungseffekt in Höhe von 129 Mill. Euro”, sagte Chief Executive Willie Walsh. Das gute Abschneiden gehe auf die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit daran zurück, die Kostenbasis zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und das Streckennetz auszuweiten.Für das laufende Jahr erwartet das Management ein bereinigtes operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau, was in etwa den Markterwartungen entsprach. An der Börse wurde vor allem positiv aufgenommen, dass die Gesellschaft eine unerwartete Sonderdividende von 35 Cent je Aktie ausschütten will. Auch die reguläre Dividende von 31 Cent lag etwas höher als das, was Analysten auf der Rechnung hatten.”In einer Branche, in der die Anleger sich um höhere Kapazitäten, Handelskriege und Treibstoffkosten Sorgen machen, hat IAG im Schlussquartal ein sehr starkes Ergebnis geliefert”, lobte Daniel Roeska, Analyst bei Sanford C. Bernstein, das Ergebnis in einer ersten Einschätzung. Die Luftfahrtanalysten Gerald Khoo von Liberum Capital und Jarrod Castle von der UBS äußerten sich weniger euphorisch. Ergebnis und Ausblick seien “etwas besser als erwartet” ausgefallen, schrieb Castle. Für Khoo lagen sie “in line” mit dem Schnitt der Schätzungen.Wie das Unternehmen separat mitteilte, hat es sich für Boeing statt Airbus entschieden, wenn es um Ersatz für die alternde B747-Langstreckenflotte geht. IAG kündigte an, 18 Maschinen vom Typ B777-9 zu ordern. Zudem habe man sich Optionen auf 24 weitere gesichert.Walsh äußerte sich in einem BBC-Interview zuversichtlich, dass es zu einem umfassenden Luftverkehrsabkommen zwischen Großbritannien und der EU kommen wird. “Es gibt Probleme durch den Brexit, um die wir uns kümmern müssen, aber das sind Probleme, die von der Branche insgesamt – und sicherlich von IAG – ohne große Sorgen bewältigt werden können.”