IK schaut sich im kleineren Mittelstand um

Mit neuem Fonds über 550 Mill. Euro Volumen binnen kurzem verdoppelt - Konzept und Dealgrößen stabil

IK schaut sich im kleineren Mittelstand um

Von Walther Becker, Frankfurt Mit deutlich mehr Power kann sich IK Investment Partners jetzt im Mittelstand nach neuen Engagements umschauen. Das europäische Private-Equity-Unternehmen mit Fokus auf die nordischen Länder, den deutschsprachigen Raum sowie Frankreich und Benelux hat ratzfatz den zweiten Small-Cap-Fonds eingeworben. Im Oktober ging es los, jetzt sind 550 Mill. Euro an institutionellem Geld zugesagt, wie Nils Pohlmann und Gregor Korte, die das Small-Cap-Team von IK leiten, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung gesagt haben. Der Vorgängerfonds war erst vor knapp zwei Jahren mit 277 Mill. Euro aufgelegt worden. Seitdem wird investiert, wobei für den Fonds I offenbar noch ein Deal aussteht. Zwölf Engagements gab es, davon fünf in Deutschland, wobei der Studienkreis am bekanntesten ist – und der einzige Fall hier, der mit Debtfonds finanziert wurde. “Der Investmentfokus bleibt auch mit dem größeren Smallcap-Fonds unverändert: Wir investieren in Unternehmen mit Bewertungen bis etwa 100 Mill. Euro mit Eigenkapital-Tickets von jeweils 10 Mill. bis 40 Mill. Euro”, sagt Pohlmann. “Für die Branchen gilt dieselbe Strategie wie für unsere Mid-Cap-Fonds: Industrie, Healthcare, Konsumgüter und Business Services.” Vermieden würden zyklische Geschäfte, Venture und Restrukturierungsfälle. Drei Transaktionen sind inzwischen über den Exit realisiert. Eine sagenhafte Rendite von 95 % oder 5-mal das eingesetzte Geld wurde nach Angaben aus Finanzkreisen mit dem Feuerschutzspezialisten SVT beim Verkauf an Ergon Capital eingefahren. Zur angepeilten, zeitabhängigen Rendite (IRR) äußern sich die beiden Manager nicht. “Der Fonds war deutlich überzeichnet und wurde ausschließlich bei bestehenden Investoren von IK platziert”, sagt Korte. Es handelt sich um einen Mix aus Dachfonds, die für knapp ein Viertel stehen, Pensionsfonds und Banken zu je einem Siebtel, ist in Finanzkreisen zu hören. Gut 70 % der Mittel haben Institutionen aus Europa zugesagt, knapp 20 % Adressen aus Nordamerika. Wachstum zähltEbenso wie der Vorgänger soll sich der IK Small Cap II auf Wachstumsunternehmen in den genannten Kernmärkten konzentrieren. Betreut werden die Investments von einem Team mit Niederlassungen in Amsterdam, Hamburg, Paris und Stockholm. Sind die Preise nicht zu hoch, was die künftigen Renditen belastet? “Auch angesichts der gestiegenen Bewertungen am Markt gilt unser Augenmerk einem sehr disziplinierten Investmentansatz”, betont Pohlmann. Laut Korte gelingt es IK “trotz des deutlich wettbewerbsintensiveren Marktes in proprietären Situationen zum Zug zu kommen”. Dabei helfe das Netzwerk und die jahrzehntelange Erfahrung von IK. Der “Wertsteigerungsansatz” vereine Buy-and-Build mit operativen Verbesserungen und sei auf wachstumsstarke Champions ausgerichtet. “Definierte Obergrenzen für Bewertungs-Multiples oder den Leverage haben wir nicht, allgemein ist für Smallcaps die Verschuldung strukturell niedriger als in größeren Transaktionen”, beobachtet Pohlmann. Unternehmen, wie sie in den Fokus des Small-Cap-Fonds fielen, seien die treibenden Kräfte für Wirtschaftswachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen. 2017 habe man “eine nie dagewesene Fülle von Investmentopportunitäten gesehen, mit sehr kreativen und ambitionierten Unternehmen”. Seit 1989 hat IK – vormals Industri Kapital – Fonds mit einem kumulierten Eigenkapitalvolumen von 9,5 Mrd. Euro aufgelegt und in 115 Unternehmen investiert.