Immer diese Reimanns
Jahrelang hat die Holding der Milliardärsfamilie Reimann mit dem sagenhaften Aufbau eines globalen Kaffeeimperiums und dem zweiten Standbein in der Kosmetik für Aufsehen gesorgt. Die (intransparente) Finanzierungsstrategie für M&A in der Größenordnung von 50 Mrd. Dollar seit 2012 ist bislang aufgegangen – auch wenn die Nagelprobe in einem restriktiveren Umfeld noch aussteht. Immer diese Reimanns! Doch beim Parfümhersteller Coty hat die Holding mit der Übernahme von Kosmetikmarken für 12,5 Mrd. Dollar von Procter & Gamble keinen guten Griff getan. Nicht zuletzt Rückschläge dort führten zu einem Machtkampf in der Führungsriege, den Peter Harf für sich entschied. Der 72-Jährige macht nun die Rolle rückwärts, geht mit 1,8 Mrd. Dollar ins Risiko und strebt mit einem Teilübernahmeangebot die Coty-Mehrheit an. Wer wie er an den Parfümmulti glaubt, sollte nicht auf die Offerte eingehen. Für Fonds, die die Probleme mit den Procter-Marken nicht aussitzen wollen, ist es eine Chance für den Exit – immer noch mit einer Prämie, aber einem Abschlag auf Kurse vom Sommer 2018.wb