Chipkonzern unter Spardruck

Intel streicht Jobs und setzt Dividende aus

Der gebeutelte Chipkonzern Intel kämpft mit umfassenden Sparmaßnahmen um die Trendwende. Nun sollen tausende Jobs wegfallen.

Intel streicht Jobs und setzt Dividende aus

Intel streicht Jobs und setzt Dividende aus

dpa-afx/Reuters Santa Clara

Der mit Verlusten kämpfende Halbleiter-Riese Intel greift zu einem massiven Stellenabbau. In einem milliardenschweren Sparprogramm sollen mehr als 15% der zuletzt gut 125.000 Arbeitsplätze wegfallen. Vom vierten Quartal an will Intel zudem vorerst keine Dividende mehr zahlen, wie der US-Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Im vergangenen Quartal schrieb Intel einen Verlust von gut 1,6 Mrd. Dollar nach einem Gewinn von 1,48 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 1% auf 12,8 Mrd. Dollar und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten.

Intel-CEO Pat Gelsinger ist von der Performance seines Unternehmens enttäuscht. Foto: picture alliance/photothek | Thomas Koehler.

Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Dem Konzern fehlt bislang ein konkurrenzfähiger Spezialprozessor für künstliche Intelligenz (KI), um dem Weltmarktführer Nvidia Paroli bieten zu können. Erzrivale AMD hatte vor einigen Tagen mit dem Kauf des KI-Entwicklers Silo AI zur Aufholjagd geblasen. Intel-Chef Pat Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen, hat aber noch viel Arbeit vor sich.

Die Geschäftszahlen des vergangenen Quartals nannte Gelsinger „enttäuschend“. Und auch die Lage im zweiten Halbjahr werde schwieriger sein als bisher erwartet. Gelsinger hatte Anleger zuvor oft auf die zweite Jahreshälfte vertröstet, in der Besserung zu erwarten sei. Die Intel-Aktie sackte im nachbörslichen New Yorker Handel am Donnerstag zeitweise um nahezu 20% ab.