Jost-Werke melden Rekordhalbjahr vor dem IPO
wb Frankfurt – Die im Juli über eine Privatplatzierung an die Börse gegangenen Jost Werke gehen für 2017 von einem prozentual mittleren einstelligen Umsatzwachstum aus. Zudem erwartet der Vorstand auf Basis von Margensteigerungen für das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) ein Plus in hoher einstelliger Prozenthöhe. Zur Dividende gibt es noch keine Andeutungen, doch wurde im Rahmen des IPO avisiert, 35 bis 50 % des Überschusses auszuschütten. Die Aktie gab gestern um 1,8 % nach, notiert mit 33 Euro aber weiter deutlich über dem Emissionskurs von 27 Euro. 43 % des Kapitals halten noch die Altaktionäre um den Finanzinvestor Cinven, 57 % liegen im Streubesitz.Jost, die sicherheitsrelevante Systeme für Zugmaschinen, Auflieger und Anhänger herstellt, verzeichnete nach eigenen Angaben das erfolgreichste erste Halbjahr ihrer Geschichte. In Asien/Pazifik/Afrika habe sich die Nachfrage besonders dynamisch entwickelt. Hier profitiert das Unternehmen aus Neu-Isenburg bei Frankfurt von regulatorischen Auflagen. In Nordamerika gewann Jost Marktanteile und steigerte den Umsatz trotz eines schwächeren Nutzfahrzeugmarktes. In Verbindung mit einer stabilen Entwicklung in Europa erhöhte Jost den Konzernumsatz im ersten Halbjahr um 7 % auf 362 Mill. Euro. Das um Sondereffekte und Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen bereinigte Ebit legte um 18 % auf 44,3 Mill. Euro zu. Wesentlich hierfür seien die Integration des erworbenen Achsengeschäfts, Effizienzsteigerungen sowie eine sich aus den höheren Umsätzen ergebende höhere Auslastung. Die bereinigte Ebit-Marge wuchs auf 12,2 % gegenüber 11,1 % in der Vorjahresperiode.Jost berichtet von einer Cash Conversion Rate, also der Umwandlung des Ebitda in Mittelzuflüsse, von 90 %. Laut CFO Christoph Hobo werde Jost künftig “noch stärkere Mittelzuflüsse erwirtschaften, da wir unsere Zinskosten durch die Umwandlung eines Gesellschafterdarlehens und eine Refinanzierung unserer bestehenden Bankkredite zu sehr günstigen Konditionen deutlich reduzieren konnten”. Mit der Kapitalerhöhung über 132 Mill. Euro im Zuge des Börsengangs seien die Bilanz gestärkt und die Schulden reduziert worden.