Jungheinrich sieht sich auf Kurs zu den Jahreszielen
Jungheinrich hält Kurs auf Jahresziele
Auftragseingang und Ergebnis im Quartal verfehlen Erwartungen – Aktie im Verlauf erholt
ste Hamburg
Der Intralogistikkonzern Jungheinrich hält nach der Veröffentlichung seiner Neunmonatszahlen an den im April erhöhten und zuletzt im August bestätigten Geschäftsjahreszielen fest. Die Einschätzungen zur voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens hätten sich seit der letzten Berichterstattung nicht wesentlich geändert, teilte der familiendominierte MDax-Konzern mit. Die Aktie gab anfangs um bis zu 7,4% auf 25,60 Euro nach, schloss aber deutlich erholt mit 27,36 Euro (-1%).
Operative Marge sinkt
Analysten bemängelten den Auftragseingang im dritten Quartal, der mit 1,19 Mrd. Euro die Konsensschätzung um knapp 3% verfehlte und auch unter dem Niveau des zweiten Quartals von 1,33 Mrd. Euro lag. Während der im Vorjahresvergleich um 14% auf 1,36 Mrd. Euro gestiegene Umsatz die Markterwartungen übertraf, schnitt Jungheinrich mit dem operativen Ergebnis (Ebit) im dritten Quartal von 103 (i.V. 104) Mill. Euro schwächer ab, als Analysten im Schnitt (106 Mill. Euro) berechnet hatten. Die Ebit-Marge landete bei 7,6 (8,7)% nach 8,5% im zweiten Quartal. Vorstandschef Lars Brzoska verwies darauf, dass Jungheinrich in den ersten neun Monaten neue Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis erreicht habe. Allerdings habe sich die Konjunktur vor allem in Europa und den USA deutlich abgekühlt, während die geopolitischen Risiken weiter gestiegen seien. "Vor diesem Hintergrund haben wir im dritten Quartal einen spürbaren Rückgang der Fahrzeugbestellungen registrieren müssen." Insgesamt liege Jungheinrich beim Ordereingang mit 3,87 (3,59) Mrd. Euro weiter über dem Vorjahresniveau.
Akquisition in den USA zeigt Wirkung
Für 2023 rechnet das Unternehmen mit einem Auftragseingang zwischen 5,0 und 5,4 (4,8) Mrd. Euro, der Konzernumsatz soll zwischen 5,1 und 5,5 (4,8) Mrd. Euro landen. Die Spannen berücksichtigen Beiträge aus dem zum 15. März vollzogenen Erwerb der US-Gruppe Storage Solutions von unverändert rund 300 Mill. Euro beim Ordereingang und etwa 200 Mill. Euro beim Umsatz. Das Ebit erwartet Jungheinrich 2023 zwischen 400 und 450 (386) Mill. Euro, die Ebit-Marge zwischen 7,8 und 8,6 (8,1)%. In der Kalkulation sind den Angaben zufolge u.a. Belastungen im Zusammenhang mit der Akquisition von etwa 36 Mill. Euro enthalten, die teilweise durch ein anteiliges operatives Ergebnis der Storage-Solutions-Gruppe von 25 bis 30 Mill. Euro kompensiert würden.