Finanzmärkte

Sorgen um Nahost-Eskalation belasten Aktienmärkte

Nach Israels Angriff auf den Iran verzeichnet der Dax Abschläge. Am Index-Ende setzte ein Laborzulieferer seine Talfahrt fort.

Sorgen um Nahost-Eskalation belasten Aktienmärkte

Finanzmärkte

Sorgen um Nahost-Eskalation belasten Aktienmärkte

Sartorius-Papiere setzen Talfahrt fort – Ölpreis zieht an

tom Frankfurt

Der Angriff Israels auf den Iran hat dem deutschen Leitindex am Freitag den dritten Wochenverlust in Folge eingebrockt. Das Börsenbarometer verlor am Vormittag zeitweise mehr als 1%, konnte sich im Tagesverlauf aber etwas fangen und ging mit einem Abschlag von 0,5% bei 17.742 Zählern aus dem Handel. Auch der MDax (−0,7% auf 26.001 Punkte) notierte schwächer. Der Euro Stoxx 50 (−0,4% auf 4.919 Punkte) verbuchte moderate Abschläge.

Die Aktienmärkte sind schon seit Anfang April im Korrekturmodus. Der Dax hat sich von seinem Rekordhoch bei 18.567 Zählern inzwischen schon um über 4% entfernt. Belastet werden die Märkte einerseits von schwindenden Zinssenkungshoffnungen in den USA und andererseits von der schwierigen geopolitischen Lage. Eine Reaktion Israels auf den massiven Angriff des Iran war zwar allgemein erwartet worden, nährte aber dennoch die Angst der Anleger vor einer weiteren Eskalation in Nahost. Für Beruhigung sorgte zumindest, dass es sich bei Israels militärischer Operation um einen sehr begrenzten Angriff gehandelt hat. Unmittelbare Vergeltungsmaßnahmen des Iran wurden nicht erwartet.

Dennoch sorgte die geopolitisch wackelige Lage auch für Bewegung am Ölmarkt. Das Nordseeöl Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich kurzzeitig um mehr als 4% auf 90,75 bzw. 86,28 Dollar je Fass. Investoren fürchten, dass eine weitere Eskalation im Nahen Osten auch zu Störungen der Ölversorgung und damit zu weiter steigenden Preisen führen könnte.

Am Aktienmarkt waren Sartorius den zweiten Tag in Folge der größte Verlierer im Dax. Der Pharma- und Laborzulieferer hatte die Märkte am Donnerstag mit schwachen Zahlen für das erste Quartal schockiert. Die Vorzugsaktien gaben nach dem 15%-Kursrutsch vom Vortag weitere 2,6% auf 271,60 Euro nach.

Im MDax zählten die Papiere von Befesa zu den schwächsten Werten. Die US-Bank Morgan Stanley hatte sich skeptisch zu den Anteilscheinen des Industrie-Recyclers geäußert. Analyst Sandeep Peety schrieb, die ambitionierten Wachstumspläne schienen eine harte Aufgabe zu werden. Die Aktie verlor daraufhin 5,7% auf 33 Euro.

Einer der wenigen Gewinner am Freitag waren im SDax die Titel von Süss Microtec. Die Investmentbank Stifel hatte die Aktien des Ausrüsters der Halbleiterbranche zum Kauf empfohlen. Zudem seien die am Donnerstag veröffentlichten Eckdaten zum ersten Quartal beeindruckend gewesen. Auch Warburg Research rät zum Kauf. Der bevorstehende Aufschwung im Halbleiterzyklus sei ein gutes Signal für die Nachfrage nach den wichtigen Lithografieprodukten, glaubt Analyst Malte Schaumann. Am Freitag verteuerte sich die Aktie um 6,5% auf 43,35 Euro. Seit Jahresbeginn ging es bereits um über 56% nach oben.

Aufwärts ging es in Paris auch für LOréal. Eine überraschend kräftige Umsatzsteigerung im ersten Quartal sorgte für Optimismus in der Branche. Die Aktie des französischen Kosmetikkonzerns gewann bis zum Abend 5% auf 444,95 Euro.