Kartellbehörde schaut sich Fusion von Didi mit Uber an
nh Schanghai – Der Anfang August Juli vereinbarte Zusammenschluss des führenden chinesischen Online-Fahrdiensteanbieters Didi Chuxing Technology Co. mit dem chinesischen Ableger des weltweit größten Branchenanbieters Uber steht nun doch vor einem regulatorischen Prüfverfahren. Wie das auch als Fusionskontroll- und Monopolbehörde fungierende chinesische Handelsministerium, Ministry of Commerce (Mofcom) am Freitag mitteilen ließ, wird es eine förmliche Untersuchung geben, nachdem sich einige Fragen zu möglichen Konflikten des Deals mit chinesischen Antimonopolvorschriften ergeben hätten.Didi und Uber hatten am 1. August eine Zusammenlegung des Geschäfts von Didi Chuxing und Uber China verkündet, mit dem ein ruinöser Wettbewerb um die Dominanz im chinesischen Markt für Online-Fahrdienste eine Ende finden soll. Dabei gibt Uber ihr China-Geschäft auf, erhält aber eine Minderheitsbeteiligung an der erweiterten Gesellschaft. Didi und Uber China werden gemeinsam auf einen extrem dominierenden Marktanteil für online vermittelte Fahrdienste kommen.Mofcom hatte einen Tag nach der Verkündung moniert, dass die potenziellen Partner es versäumt hatten, den Deal vor der Publikmachung bei der Behörde anzuzeigen und einen offiziellen Genehmigungsantrag zu stellen. Dabei scheint es eine Reihe von Unsicherheiten gegeben zu haben, inwiefern das noch junge Geschäft mit Apps für die Vermittlung von Fahrdiensten und die mit ihm generierten Umsätze unter die Mofcom-Kriterien für Fusionskontrollverfahren fallen.Auf dem Papier sehen Chinas Antimonopolbestimmungen aus dem Jahre 2008 ein Verfahren nur dann vor, wenn zwei Bedingungen vorliegen, nämlich dass die involvierten Firmen kombiniert auf mehr als 2 Mrd. Yuan Jahresumsatz (knapp 300 Mill. Euro) kommen und mindestens zwei Gesellschaften bei über 400 Mill. Yuan liegen. Da Didi im vergangenen Jahr auf rund 6 Mrd. Yuan Umsatz kam, ist die erste Bedingung in jedem Fall erfüllt.Offen schien allerdings, ob Uber mit ihren Subventionen für ihre Fahrer für sich genommen im Jahr 2015 mehr als 400 Mill. Yuan an Erlösen verbucht hat. Das wiederum hängt davon ab, wie man die von Didi- und Uber-Kunden in China geleisteten tatsächlichen Zahlungen für Fahrdienste im Abgleich mit den daran gekoppelten Subventionen für die privaten Fahrer und Taxi-Chauffeure als echte Erlöse ansehen darf.