Kion profitiert von der Intralogistik
wb Frankfurt – Kion, die weltweite Nummer 2 am Gabelstaplermarkt und ein führender Anbieter von Intralogistik, meldet ein starkes erstes Quartal und bestätigt die detaillierte Prognose. Allerdings bremste nach mehreren Jahren des Wachstums der Weltmarkt für Flurförderzeuge im Startquartal ab und sank unter das Vorjahresniveau. Diese Entwicklung liege an den konjunkturellen Unsicherheiten, auch aufgrund der befürchteten Auswirkungen anhaltender Handelsstreitigkeiten und eines potenziellen Brexit, heißt es von dem MDax-Konzern in Frankfurt, bei dem die chinesische Weichai mit 45 % größter Aktionär ist. In Europa, wo Kion Branchenprimus ist, sank die Zahl der Neubestellungen mit 3,5 % stärker als global mit 2,7 %.Kion sei aber in dem “anspruchsvollen Marktumfeld kraftvoll” ins Geschäftsjahr gestartet, lässt der von Gordon Riske geführte Konzern vernehmen. Im Aktienkurs, der seit Mitte Dezember eine Rally von 42 auf 60 Euro hinter sich hat, ist diese Performance eingepreist. Gestern trat die Aktie quasi auf der Stelle.Der Auftragseingang wuchs in den drei Monaten um 12,4 % auf 2,1 Mrd. Euro, insbesondere getragen von der Auftragsentwicklung in der Intralogistik, also Supply Chain Solutions, die mit dem milliardenschweren Dematic-Zulauf ausgebaut worden war. Dabei seien positive Währungseffekte von 24,6 Mill. Euro zu berücksichtigen. Das Orderpolster schwoll auf 3,4 Mrd. Euro an gegenüber 3,3 Mrd. Ende 2018. Der Markt für Materialflusslösungen bleibe intakt, getrieben vom Wachstum des globalen E-Commerce. Der Konzernumsatz kletterte um 13 % auf 2,1 Mrd. Euro, wozu beide Segmente, also Gabelstapler (Industrial Trucks & Services) sowie Intralogistik, beitrugen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) wuchs gruppenweit um 15,5 % auf 182 Mill. Euro. Entsprechend stieg die Marge von 8,6 auf 8,8 %. Netto blieben mit 93 Mill. Euro 36 % mehr als in der Vorjahreszeit hängen. Der freie Cash-flow sprudelte mit 81 Mill. nach 12,7 Mill. Euro. Supply Chain wächst stärkerFür 2019 geht Kion von Wachstum im Neugeschäft mit Gabelstaplern aus, wobei es sich näher am langfristigen Trend von rund 4 % einpendeln solle. Für Supply Chain wird ein Marktwachstum in hohem prozentual einstelligen Niveau erwartet. Wenn nicht geopolitische Verwerfungen oder Währungen Sand ins Getriebe streuen, rechnet CEO Riske für 2019 mit einem Auftragseingang von 8,25 Mrd. bis 8,95 Mrd. Euro. Für den Umsatz peilt er 8,15 Mrd. bis 8,65 Mrd. Euro an. Und für das bereinigte Ebit hat er den Korridor von 805 Mill. bis 875 Mill. Euro parat. Der freie Cash-flow landet, wenn Kion richtigliegt, bei 380 Mill. bis 480 Mill. Euro. Das Ziel für die Kapitalverzinsung (Roce) liegt bei 9 bis 10 %. Stapler sollen 685 Mill. bis 720 Mill. Euro Ebit liefern, Supply Chain soll 190 Mill. bis 225 Mill. verdienen. Dematic holt aufIn den ersten drei Monaten stieg der Auftragseingang im Staplergeschäft nur um 1,7 % auf 1,5 Mrd. Euro, der Umsatz aber um 10 % auf ebenfalls 1,5 Mrd. Das Ebit übertraf mit 149 Mill. Euro den Vorjahreswert um 9,5 %, so dass die Marge bei 9,9 % verharrte. Auswirkungen der Lieferantenengpässe hätten noch Effekte in der Produktion gehabt. Supply Chain steigerte den Auftragseingang um 52 % auf 603 Mill. Euro. Hervorgehoben wird ein kräftiges Neugeschäft in Nordamerika, insbesondere durch die Order eines Neukunden über mehr als 100 Mill. Euro, mit dem die Marktstellung von Dematic gefestigt werde. Der Segmentumsatz nahm um 21 % auf 569 Mill. Euro zu, das Ebit zog um 38 % auf 48 Mill. Euro an, so dass die bereinigte Marge auf 8,5 (i.V. 7,4 ) % stieg.