KlöCo ächzt unter Automotive-Schwäche

Mit Verlust ins Jahr gestartet - Düstere Aussichten

KlöCo ächzt unter Automotive-Schwäche

ab Düsseldorf – Der Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) ist mit einem Konzernverlust in den neuen Turnus gestartet. Angesichts der Schwäche in der Automobilindustrie sei auch nicht mit einer raschen Trendumkehr zu rechnen, teilte KlöCo im Zwischenbericht mit. Die Prognose für 2019 hatten die Duisburger bereits am Freitag eingedampft. Demnach wird das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur noch zwischen 180 und 200 Mill. Euro erwartet nach 227 Mill. Euro im Vorjahr. Aufgrund der neuen Leasingbilanzierung ist der neue Zielwert sogar noch überzeichnet. Der ergebniswirksame Effekt aus IFRS 16 wird für das Gesamtjahr mit 45 bis 50 Mill. Euro veranschlagt. Negative PreiseffekteAls unbefriedigend bezeichnete KlöCo-Chef Gisbert Rühl die Ergebnis- und Cash-flow-Entwicklung im Startquartal. Grund dafür seien die schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie sowie das wenig überzeugende Distributionsgeschäft in Europa gewesen. Hinzu kamen negative Preiseffekte, die auf dem Ergebnis lasteten. Zwar konnte KlöCo den Umsatz im Startquartal aufgrund höherer Preise um fast 5 % auf 1,7 Mrd. Euro ausbauen, der Absatz ging jedoch um mehr als 5 % zurück. Wenngleich das Preisniveau über dem Vorjahr liege, komme es auf die Preisbewegung an, und die zeige klar nach unten, erläuterte Rühl. Das operative Ergebnis brach um fast 40 % auf 34 Mill. Euro ein. Ohne den IFRS-16-Effekt wären es sogar nur 22 Mill. Euro gewesen. Letztlich landete das Konzernergebnis mit -10 (i.V. 21) Mill. Euro in den roten Zahlen. Höheres UmlaufvermögenFür das zweite Quartal wird ein Ebitda von 50 bis 60 Mill. Euro vorhergesagt, was ebenfalls einem deutlichen Rückgang zum Vorjahr entspräche. Der negative Preiseffekt dürfte langsam auslaufen, Skepsis herrsche allerdings, was den Absatz betreffe, sagte Rühl. Zumal sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld nicht nur in Europa eingetrübt habe.Die einzig erfreuliche Nachricht sei das Digitalgeschäft. Im Vergleich zum Vorjahr sei der über digitale Kanäle erwirtschaftete Umsatzanteil im Berichtsquartal auf 27 (i.V. 19) % ausgebaut worden.Wenngleich der Stahlhändler die eigene Vermögenslage als solide herausstellt, täuscht das nicht darüber hinweg, dass sich der Free Cash-flow im Quartal nochmals deutlich auf -234 Mill. Euro verschlechterte. Dahinter stand der Anstieg im Net Working Capital. Dadurch und bedingt durch die neue Leasingbilanzierung kam es zu einem kräftigen Anstieg der Nettofinanzverschuldung.Im Zuge der im April durchgeführten Verlängerung einer syndizierten Kreditlinie von 300 Mill. Euro wurden aber auch die Covenants angepasst. Das Gearing, berechnet als Quotient aus Nettoverschuldung und dem Eigenkapital abzüglich Goodwill aus Akquisitionen, darf künftig einen Wert von 165 (bislang: 150) % nicht überschreiten, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht.