Strategische Neuausrichtung greift

KlöCo springt auf Rüstungszug auf

Klöckner & Co will auch vom Rüstungsboom profitieren. In Kassel gibt es jetzt einen weiteren Standort, der zur Bearbeitung von Panzerungsmaterialien zugelassen ist.

KlöCo springt auf Rüstungszug auf

KlöCo springt
auf Rüstungszug auf

Operatives Ergebnis verdoppelt – Verschuldung steigt

ab Köln

Die Weiterentwicklung von Klöckner & Co (KlöCo) vom Stahlhändler zum Metallverarbeiter schreitet voran. Damit einher geht der Aufbau neuer Geschäftsfelder – allen voran in Europa. Nachdem das Unternehmen im März das Kölner Spezialunternehmen Ambo-Stahl erworben hatte, ist jetzt in Kassel ein weiterer Standort für die Weiterbearbeitung für den Verteidigungs- und Infrastruktursektor zugelassen worden. Zur Größenordnung des Geschäfts äußerte sich KlöCo-Chef Guido Kerkhoff bei der Vorlage des Zwischenberichts nicht, doch gab er sich zuversichtlich, was künftiges Wachstum anbelangt. Es handele sich um eine „gute Nische“, Ambo-Stahl sei F&E-Partner von Rheinmetall.

Hohe Verschuldung

Der Zwischenbericht für das dritte Quartal belegt die schwierige Verfassung der Weltwirtschaft. Wenngleich KlöCo die Versandmengen um 1,9% ausbauen konnte, ging der Umsatz vornehmlich preisbedingt um 2,2% auf 1,6 Mrd. Euro zurück. Selbst in Europa war ein kleines Absatzplus zu verzeichnen. Zugleich konnte das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 43 Mill. Euro mehr als verdoppelt werden. Dabei gelang auch in Europa operativ eine schwarze Null – erstmals seit 2023. Unter dem Strich schrieb KlöCo allerdings weiter rote Zahlen.

Das liegt nicht zuletzt am Finanzergebnis. Angesichts der relativ hohen Verschuldung lässt sich der Zinsdienst nicht aus dem operativen Geschäft finanzieren. Da im Berichtsquartal ein deutlich negativer operativer Cashflow anfiel, belief sich die Nettoverschuldung zum 30. September auf 1 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr sagt KlöCo aber weiterhin einen deutlich positiven operativen Cashflow voraus. Die Prognose für das bereinigte Ergebnis hat Bestand, avisiert ein bereinigtes Ebitda zwischen 170 und 240 Mill. Euro. Mit dem Verkauf von acht US-Distributionsstandorten werde die Verschuldung reduziert.