Zulieferer

Knorr-Bremse setzt höhere Preise durch

Die Margen der beiden Divisionen von Knorr-Bremse entwickeln sich entgegengesetzt. Nutzfahrzeuge legen zu, Schienenfahrzeuge schneiden schwächer ab.

Knorr-Bremse setzt höhere Preise durch

Knorr-Bremse setzt
höhere Preise durch

Division Nutzfahrzeuge steigert operative Marge

jh Frankfurt

Knorr-Bremse hat die Profitabilität leicht gesteigert. Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) stieg im dritten Quartal auf 11,5 (i.V. 11,3)%. Der Münchner Weltmarktführer für Bremsen in Schienen- und Nutzfahrzeugen begründet dies mit Kostensenkungen und höheren Preisen, die in den Verhandlungen mit Kunden durchgesetzt worden seien. Der Aktienkurs des im MDax notierten Unternehmens stieg am Dienstag zunächst um 2,5%, rutschte zum Xetra-Schluss aber mit einem Tagesverlust von 3,6% auf 52,54 Euro ab.

Weitergabe nicht möglich

Die Profitabilität der zwei Geschäftssegmente entwickelte sich im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten jedoch entgegengesetzt: Während die bereinigte Ebit-Marge in der Division Schienenfahrzeuge von Juli bis September auf 14,4 (15,6)% sank, stieg sie in der Division Nutzfahrzeuge auf 10,6 (9,2)%. Den Rückgang in der ersten Sparte begründet Knorr-Bremse mit einem wachsenden Margendruck im China-Geschäft, dem Rückzug aus Russland und der allgemein hohen Inflation.

Vor dem deutlichen Preisanstieg habe Knorr-Bremse längerfristige Verträge abgeschlossen: "Diese lassen eine Weitergabe der gestiegenen Inflationskosten nicht zu." Höhere Preise im Rahmen neuer Verträge sowie niedrigere Kosten hätten dies nur zum Teil ausgleichen können. Die positiven Effekte würden jedoch im kommenden Jahr "spürbar werden".

Positiver Einfluss

In der Division Nutzfahrzeuge dagegen hätten sich erfolgreiche Preisverhandlungen und niedrigere Kosten schon im vergangenen Quartal positiv ausgewirkt "und werden auch die Folgequartale positiv beeinflussen", hieß es weiter. Für den Konzern rechnet der Vorstand nach der unveränderten Marge von 10,9% in den ersten neun Monaten weiterhin mit 10,5 bis 12 (11,1)% im gesamten Jahr.

Den Auftragseingang erhöhte der Konzern von Juli bis September im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 5,4% auf 1,98 Mrd. Euro, den Umsatz um gut 8% auf 1,94 Mrd. Euro. Der Nettogewinn verringerte sich dagegen auf 137 (147) Mill. Euro. Den Rückgang begründet Knorr-Bremse unter anderem mit einem gestiegenen Zinsaufwand für eine im September 2022 begebene Unternehmensanleihe sowie mit Verlusten von Beteiligungen.

Die Jahresprognose für den Umsatz hatte das Management zu den Halbjahreszahlen auf 7,5 Mrd. bis 7,8 Mrd. Euro erhöht. Das wäre in der Spitze ein Anstieg um 9%. Dabei bleibt es. Für die ersten neun Monate ergibt sich eine Zunahme von 12,7%. Den freien Cashflow steigerte Knorr-Bremse dank eines verbesserten Managements des Betriebskapitals von −229 Mill. auf 65 Mill. Euro. Im gesamten Jahr sollen es 350 Mill. bis 550 (219) Mill. Euro sein.

Wertberichtigt Seite 2

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.