UMBAU

Koch kämpft gegen die Lethargie

po - Innerhalb des Bilfinger-Konzerns sorgt der Umbau von vier Teilkonzernen hin zu 14 dezentralen Divisionen für reichlich Gesprächsstoff. Dass die Konzernstruktur zur besseren Integration der vielen Firmenkäufe gestrafft werden würde, war seit...

Koch kämpft gegen die Lethargie

po – Innerhalb des Bilfinger-Konzerns sorgt der Umbau von vier Teilkonzernen hin zu 14 dezentralen Divisionen für reichlich Gesprächsstoff. Dass die Konzernstruktur zur besseren Integration der vielen Firmenkäufe gestrafft werden würde, war seit langem klar, dass zugleich binnen zwei Jahren 1 250 Verwaltungsstellen wegfallen, ist wenig überraschend. Aber die Herausnahme einer Hierarchieebene soll zudem Tempogewinn bringen, um die ambitionierten Ziele bis 2016 zu erreichen.Vorstandschef Roland Koch will bis dahin eine Verdoppelung des Gewinns je Aktie auf 9 Euro sowie eine Steigerung der Leistung von zuletzt 8,6 in Richtung 11 bis 12 Mrd. Euro erreichen. Der Umbau vom früheren Baukonzern zum Anbieter ingenieurgetriebener Dienstleistungen bleibt offenbar hinter den Planungen zurück. “Wir sind mit Leistung und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in den Services nicht voll zufrieden”, räumte Koch dieser Tage ein. Das organische Wachstum liege bei 2,5 % statt bei 5 %. Diese Lücke hält er für schließbar. “Wir haben noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft.”Man habe bisher eine Organisationsstruktur gehabt, in der jeder mit sich selbst zufrieden sein konnte. Forderungen aus der Konzernzentrale nach stärkerer Vernetzung und Nutzung von Synergien würden dann als eher lästig empfunden. Mit dieser Lethargie soll jetzt Schluss sein, wie auch der brüske Abgang von Vorstand Thomas Töpfer belegt, der für die aus Rheinhold & Mahla hervorgegangenen Industrieservices verantwortlich zeichnete. “Ich will in Zukunft ein Management haben, das miteinander redet”, gibt Koch klar vor.Die Freiheitsgrade in den zugekauften Einheiten würden geringer, die Integration weiterer Zukäufe, die für das Erreichen der 2016er-Ziele weiter benötigt würden, werde dafür künftig schneller laufen. Dass 2014 wohl Einmalkosten in der Höhe der dauerhaft erwarteten Einsparungen von gut 80 Mill. Euro anfallen, wird der Kapitalmarkt laut Koch akzeptieren.