Konkurrenz aus China bremst DSM
swa Frankfurt – Dem niederländischen Feinchemiehersteller DSM macht die chinesischen Konkurrenz im Vitamingeschäft zunehmend zu schaffen. Das Unternehmen aus Heerlen forciert die Kostensenkungen im Segment Nutrition und will weitere Details heute auf dem Kapitalmarkttag bekanntgeben. DSM rechnet nun durch die Angebotsausweitung und den Preisdruck chinesischer Wettbewerber mit Gewinneinbußen von 100 Mill. Euro im Jahr, nachdem zuvor 80 bis 90 Mill. Euro erwartet worden waren.CEO Feike Sijbesma betonte bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen gute Fortschritte im operativen Ergebnis (Ebitda) und bei der Generierung von Cash-flow. Das Unternehmen hatte bereits konzernweit Kostensenkungen im Umfang von 125 bis 150 Mill. Euro eingeleitet. DSM profitiert derzeit von positiven Währungseffekten und stützt auf diese Einflüsse auch die Erwartung, wonach das Ebitda 2015 über dem Wert des Vorjahres ankommen soll.Im dritten Quartal erhöhten sich die Erlöse um 8 % auf 1,95 Mrd. Euro, wobei die Steigerung auf positive Währungseffekte sowie ein organisches Wachstum von 7 % im Segment Nutrition zurückzuführen ist. Besonders schwungvoll verlief die Nachfrage nach Zusätzen für Tiernahrung, wohingegen das durch mehrere Akquisitionen ausgebaute Geschäft mit Omega-Fettsäuren in den USA schwächelt.Das Ebitda im Konzern kam im Quartal um 2 % auf 287 Mill. Euro voran. Die größte Sparte Nutrition zeigt dabei einen Ergebnisrückgang um 5 %, was mit dem Preisrückgang bei Vitamin E sowie negativen Effekten aus dem Schweizer Franken begründet wird. Auch die Schwäche des brasilianischen Real hatte einen negativen Einfluss von 5 Mill. Euro. In Brasilien hatte DSM 2012 den Tierfutterspezialisten Tortuga für 465 Mill. Euro übernommen. Die Ergebnissteigerung im Konzern ist der Kunststoffsparte zu verdanken, die das Ebitda um 17 % ausbaute, worin sich die eingeleiteten Sparmaßnahmen spiegeln, sowie rückläufige Rohstoffkosten.Auch unter dem Druck aktivistischer Investoren ist DSM bemüht, sich zunehmend vom traditionellen Chemiegeschäft zu trennen.