Konkurrenz für Siemens aus Japan
Siemens droht Ungemach aus Fernost: Die beiden Mischkonzerne Mitsubishi Heavy Industries und Hitachi legen ihr Kraftwerksgeschäft zusammen. Die Sparten ergänzen sich gut, sowohl was Produkte als auch was die bearbeiteten Märkte angeht. Das bedeutet härteren Wettbewerb für westliche RIvalen.mf Tokio – Das Geschäft mit Wärmekraftwerken wird für Siemens und General Electric härter. Die japanischen Mischkonzerne Mitsubishi Heavy Industries und Hitachi legen ihre Sparten für Wärmekraftwerke Anfang 2014 zusammen. Mit einem Gesamtumsatz von 1,1 Bill. Yen (knapp 10 Mrd. Euro) würden die Japaner knapp hinter Siemens und GE liegen. Die Münchner erzielten mit Wärmekraftwerken im kürzlich abgelaufenen Geschäftsjahr Einnahmen von 11,1 Mrd. Euro bei einem Betriebsergebnis von 376 Mill. Euro.Der Zusammenschluss in Japan findet unter dem Druck neuer Konkurrenten aus China und Korea sowie dem verschärften Wettbewerb auf dem Heimatmarkt statt. Seit dem Atomunfall von Fukushima boomt das Geschäft mit Kraftwerken für fossile Brennstoffe. Doch anders als früher schreiben die Versorger die Aufträge aus, da sie sparen müssen. Dadurch kommen erstmals ausländische Anbieter zum Zug. Neue WettbewerberSo erhielt kürzlich General Electric zusammen mit Toshiba beim Ausbau eines Kraft-Wärme-Gaskraftwerks von Chubu Electric den Vorzug vor Mitsubishi Heavy. Die Sparten von Mitsubishi und Hitachi ergänzen sich gut. Mitsubishi ist Spezialist für große, besonders effiziente Gasturbinen und bedient vor allem den Nahen Osten und Südostasien. Hitachi baut kleine und mittelgroße Anlagen mit Schwerpunkt Europa und Afrika und verfügt über Know-how in der Steuerungstechnologie. “Wir wollen zusammen weltweit führend werden”, sagte Hiroaki Nakanishi, Chief Executive Officer von Hitachi. Aus dem gefürchteten Rivalen Mitsubishi werde nun ein zuverlässiger Partner. Mitsubishi wird 65 % und Hitachi 35 % des neuen Unternehmens halten. Weitere Details werden bis zum Ende des Geschäftsjahres im März ausgehandelt. Mitsubishi erzielte im Vorjahr 36 % seines Umsatzes und 80 % des operativen Gewinns mit Kraftwerken. Bei dem breiter aufgestellten Mischkonzern Hitachi steht dieses Geschäft nur für 9 % der Einnahmen. Bahn- und NukleartechnikHitachi schrumpft gerade die Verbraucherelektronik und fokussiert auf Infrastruktur. Beide Konzerne hatten Verhandlungen über ihren Zusammenschluss vor einem Jahr abgebrochen. Lediglich das Geschäft mit Wasserkraftwerken wurde zusammengelegt. Außerdem arbeiten die zwei Konzerne bei Stahlkomponenten und dem Auslandsvertrieb von Bahntechnik zusammen. Eine Fusion der Geschäftsbereiche für Nukleartechnik wäre ebenfalls sinnvoll, doch Mitsubishi arbeitet bereits mit der französischen Areva und Hitachi mit General Electric zusammen. Hitachi hatte kürzlich das Nuklearprojekt Horizon in Großbritannien von RWE und Eon gekauft.