Krisenfall Steinhoff muss erneut passen

Börsen-Zeitung, 7.12.2018 wb Frankfurt - Der vor einem Jahr infolge eines Bilanzskandals in die Existenzkrise geratene Möbel- und Einzelhandelskonzern Steinhoff International kann noch immer keine Klarheit schaffen. Die in Frankfurt notierte Gruppe...

Krisenfall Steinhoff muss erneut passen

wb Frankfurt – Der vor einem Jahr infolge eines Bilanzskandals in die Existenzkrise geratene Möbel- und Einzelhandelskonzern Steinhoff International kann noch immer keine Klarheit schaffen. Die in Frankfurt notierte Gruppe aus Südafrika hat den Termin für die Veröffentlichung der geprüften Abschlüsse für die Fiskaljahre 2016/2017 und 2017/2018 auf Mitte April 2019 verschoben. Ursprünglich wollte der Konzern die Bilanz 2016/2017 im Dezember und die Zahlen für den Turnus 2017/2018 im Januar veröffentlichen. Die Aktie fiel am Donnerstag auf 10 Cent.Auch die von PwC durchgeführte Untersuchung zu den Bilanzmanipulationen zieht sich länger hin als vorgesehen. Sie ist nach Konzernangaben zwar weitgehend abgeschlossen, allerdings stünden nicht näher genannte Arbeiten noch aus. Die Ergebnisse sollen nun Ende Februar veröffentlicht werden. Bisher hieß es, die Resultate würden Ende dieses Jahres publiziert. Dem Abschluss 2016/2017 hatten die Wirtschaftsprüfer von Deloitte Ende 2017 aufgrund von Unstimmigkeiten das Testat verweigert. Die daraufhin eingeleiteten externen Untersuchungen durch PwC haben ergeben, dass auch die Zahlenwerke 2014/15 und 2015/16 neu erstellt werden müssen. Seit Bekanntwerden finanzieller Unregelmäßigkeiten im Dezember 2017 hat die Steinhoff-Aktie einen rasanten Absturz erlebt. Seitdem wurden Notverkäufe getätigt, und es gab Abschreibungen über etwa 11 Mrd. Euro. Zu Steinhoff gehören mehr als 40 Marken, darunter Conforama in Frankreich, Mattress in den USA und Poundland in Britannien.