Krones blickt mutlos in die Zukunft

Niedrigste Prognose seit Jahren - Aktie fängt sich

Krones blickt mutlos in die Zukunft

mic München – Krones hat nach einer Gewinnwarnung im Oktober die Erwartungen der Investoren mit Vorlage der vorläufigen Zahlen 2018 erneut enttäuscht. Der Gewinn vor Steuern sank um 21 % auf 204 Mill. Euro, obwohl der Umsatz wie zuletzt geplant um 4,4 % auf 3,85 Mrd. Euro stieg. Kritisch registrierte der Markt auch den Rückgang des Auftragseingangs im vierten Quartal um 7 %, wenngleich die Order im Gesamtjahr um 5 % auf 4 Mrd. Euro stiegen.Die Krones-Aktie verlor in der Spitze 10 %, ging aber schließlich nur mit einem Minus von 0,9 % auf 69,90 Euro aus dem Xetra-Handel. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Verpackungs- und Getränkeabfüllanlagenhersteller 38 % seines Wertes verloren.Der Vorstand macht allerdings keinen Mut für die Zukunft. Er erwartet ein Umsatzwachstum von 3 % – mit einer so niedrigen Prognose war Krones letztmals 2016 in ein Jahr gestartet. Zudem wird eine Vorsteuermarge von rund 6 % vorhergesagt. Dies liegt unter dem Niveau 2018 von 6,4 %, das um Sonderkosten bereinigt wurde. Die Aktionäre müssen bis ins Jahr 2013 zurückblicken, um eine niedrigere anfängliche Prognose zu entdecken. Das Verhältnis von Working Capital zum Umsatz soll von 27,3 % auf 26 % sinken.Die zurückhaltende Prognose erklärte der Vorstand mit hohen Materialpreisen und Personalkosten. Er wies darauf hin, dass das Erreichen der Ziele 2019 mit einer “größeren Unsicherheit als in der Vergangenheit” verbunden sei.Den Ergebniseinbruch, der die Marge vor Steuern und inklusive Sonderkosten von 7,0 % auf 5,3 % sinken ließ, erklärte das Management mit drei Effekten. Erstens seien die Ausgaben für den Ressourceneinsatz überproportional gestiegen, und zwar für Material um 9 % und für Personal um 7 % bei einem Plus der Beschäftigtenzahl um 8 %. Zweitens hätten M&A-Kosten das Ergebnis vor Steuern mit 13 Mill. Euro belastet.Drittens hätten sich Umbaukosten auf 29 Mill. Euro addiert. Diese seien vor allem in die neue Fabrik in Ungarn geflossen. Die beiden letzten Posten wertete der Vorstand als Einmalkosten. Ohne diese 42 Mill. Euro habe die Marge 6,4 % betragen. Sie landete damit nahe der zuletzt angepeilten 6,5 % (exklusive Einmalkosten). Sorgenkind bleibt das Segment Prozesstechnik. Umbaukosten von 17 Mill. Euro ließen den Verlust vor Steuern von 4,5 Mill. Euro auf 19 Mill. Euro steigen. Der freie Cash-flow kletterte um 271 Mill. Euro auf 121 Mill. Euro.—– Wertberichtigt Seite 8