Krones reduziert mittelfristige Ziele

Höhere Kosten und konjunkturelle Schwäche drücken auf die Profitabilität

Krones reduziert mittelfristige Ziele

mic München – Krones hält seine mittelfristigen Ziele nur noch im besten Fall für erreichbar und führt Bandbreiten ein, die ein schlechteres Abschneiden einkalkulieren. Der Abfüllanlagenhersteller rechnet mit einer Marge vor Steuern von 6 % bis 8 % (bisher: 8 %), einem Umsatzplus von 3 % bis 5 % auf organischer Basis (bisher 5 % organisch plus 2 % Akquisitionen) und einem Working Capital im Verhältnis zum Umsatz von 22 % bis 24 % (bisher 22 %). Der Kurs der Aktie sank um 6,5 % auf 81,50 Euro.Vorstandsvorsitzender Christoph Klenk sagte auf einer Pressekonferenz am Flughafen München: “Der Getränkemarkt wird sich weiterhin positiv entwickeln.” Trotzdem gebe es große Herausforderungen. Klenk nannte steigende Materialkosten, höhere Lohnausgaben und konjunkturelle Schwächezeichen. Darüber hinaus seien Kunden kurzfristig durch die Diskussion über Plastikabfälle verunsichert.Finanzvorstand Michael Andersen kündigte an, dass Krones die Beschaffung internationalisieren werde. “Wir kaufen zu viel rund um den Kirchturm ein”, sagte er. Klenk will teilweise auch die Zahl der Zulieferer erhöhen. Allein durch Kostensenkungen seien die höheren Einkaufspreise aber nicht mehr zu kompensieren, betonte er zugleich: “Wir brauchen definitiv Preisverbesserungen.” Bereits im vergangenen Mai hatte das Unternehmen die Preise um 4,5 % heraufgesetzt. Bei der Umsetzung sei man noch nicht so vorangekommen, wie man es sich vorgestellt hatte, sagte der Krones-Chef.Die Produktion in der neuen Fabrik in Ungarn werde im laufenden Jahr anlaufen und zum Jahresende mit 550 Mitarbeitern eingeschwungen sein, sagte Klenk. Die Anlaufkosten 2019 betrügen 7 Mill. Euro. In Deutschland fielen 400 Leiharbeiter-Stellen weg. Darüber hinaus gelte ein Einstellungsstopp am Heimatstandort, so dass sich die Beschäftigtenzahl im Jahr 2019 reduzieren werde. Es seien auch unangenehme Maßnahmen notwendig, sagte Klenk mit Blick auf die Zukunft der Sparte Prozesstechnologie.Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang um 5 % und der Umsatz um 10 %, jedoch ging die Marge von 6,3 % auf 5,2 % zurück (siehe Tabelle). Andersen verwies auf höhere Kosten und hielt an der Prognose 2019 fest. Die Prozesstechnik werde trotz der negativen Marge im ersten Quartal von 12 % zum Jahresende mit 1 % positiv sein. Mittelfristig soll sie nach Angaben von Klenk 4 % erreichen. Die Vorgabe für die Sparte Abfüllung lautet 7 % bis 8 %.—– Wertberichtigt Seite 8