Krones rutscht in die roten Zahlen
mic München – Nach der Gewinnwarnung und dem Rauswurf des Finanzvorstands vertröstet der Maschinenbauer Krones die Aktionäre auf Oktober bis Dezember. Man erwarte, dass die Auslastung der Produktionskapazitäten und das margenstarke Servicegeschäft wie in den Vorjahren insbesondere im vierten Quartal steigen würden, heißt es im Halbjahresbericht. Das Management bestätigte die gesenkte Prognose 2019, der zufolge 3 % des Umsatzes als Gewinn vor Steuern hängenbleiben sollen. Die Krones-Aktie ging mit einem Minus von 2,0 % auf 55,60 Euro aus dem Xetra-Handel.Das zweite Quartal ist sehr schlecht verlaufen für den Hersteller von Verpackungs- und Getränkeabfüllanlagen. Trotz eines leichten Umsatzplus von 1 % auf 906 Mill. Euro rutschte er erstmals seit dem Jahr 2012 auf Quartalsbasis in rote Zahlen. Damals hatte ausschließlich ein Rechtsstreit die Belastung verursacht. Operativ musste letztmals 2009 ein Verlust gemeldet werden.Der Verlust vor Steuern im zweiten Quartal 2019 betrug 3,6 Mill. Euro, nachdem im Vorjahresquartal ein Gewinn von 54,2 Mill. Euro erwirtschaftet wurde. Die Marge bezogen auf den Gewinn vor Steuern betrug nach sechs Monaten 2,5 (i.V. 6,3) %. Der Umsatz, der im Gesamtjahr um 3 % zulegen soll, kletterte in den ersten sechs Monaten um 5,5 %.Den Ergebniseinbruch begründete der Vorstand mit höheren Materialpreisen, einem umsatzschwachen Servicegeschäft, weniger als erwartet gestiegenen Absatzpreisen, einer niedrigen Auslastung und der Diskussion über die Nachhaltigkeit von PET-Verpackungen (vgl. BZ vom 12. Juli). “Uns ist bewusst, dass wir Veränderungen brauchen”, schrieb der Vorstand an die Aktionäre. Details zu dem angekündigten Sparprogramm nannte er nicht. Es sind keine flächendeckenden Maßnahmen, sondern gezielte Eingriffe zu erwarten.Der Gewinneinbruch um zweiten Quartal ließ die Kasse in bemerkenswerter Weise ausbluten. Der freie Mittelzufluss rutschte mit 260 Mill. Euro tief in die roten Zahlen. Es sei nicht ungewöhnlich, dass der Free Cash-flow in den ersten beiden Quartalen negativ sei, kommentierte der Vorstand im Halbjahresbericht. Tatsächlich war der freie Mittelzufluss in dieser Dekade in jeder ersten Jahreshälfte negativ. Doch niemals zuvor mussten mehr als 170 Mill. Euro Mittelabfluss verkraftet werden. Im Schnitt der ersten Halbjahre 2010 bis 2018 waren es knapp 90 Mill. Euro.