Krones senkt Prognose für Umsatz und Gewinn
mic München – Krones senkt die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr und verschiebt außerdem die mittelfristigen Ziele. Die Gewinnwarnung des Herstellers von Verpackungs- und Getränkeabfüllanlagen hatte sich schon nach der Vorlage des Halbjahresberichts angedeutet, weil Finanzvorstand Michael Andersen Zweifel an der eigenen Prognose gestreut hatte (vgl. BZ vom 28. Juli). Der Aktienkurs war bis zur gestrigen Prognosesenkung um 26 % abgestürzt. Am Mittwoch sackte er um weitere 8,2 % auf 74,20 Euro ab. Einmaleffekte bereinigtKrones rechnet mit einem niedrigeren Gewinn vor Steuern als geplant. Die Marge soll 6,5 % statt 7 % betragen. Das Management begründet dies mit steigenden Kosten für Material und Personal sowie Anlaufkosten für die globale Expansion. Die neue Zielvorgabe ist laut Mitteilung bereinigt um weitere einmalige Aufwendungen. Ein Sprecher erklärte, dabei handle es sich um Restrukturierungskosten in Ungarn. Damit dürfte die tatsächliche Marge 2018 deutlich unter den nun kommunizierten 6,5 % landen.Das Unternehmen steckt auch beim geplanten Umsatzwachstum zurück. Statt bisher 6 % werden 4 % angepeilt. Währungseffekte und die Verschiebung vor allem eines Großprojekts in Südamerika um sechs Monate seien dafür verantwortlich, hieß es. Hätte Krones an der bisherigen Prognose festgehalten, hätten die Erlöse in der zweiten Jahreshälfte um 14 % zulegen müssen, denn das Plus betrug im ersten Halbjahr nur 1 %. Eine ähnliche Aufholjagd wäre beim Ergebnis vor Steuern erforderlich gewesen. Die Marge war im ersten Halbjahr von 6,8 % auf 6,3 % gesunken. An der dritten Zielgröße, die bereits zum Halbjahr weniger anspruchsvoll gestaltet worden war, hielt das Management fest. Das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz soll im laufenden Jahr 28 % betragen.Für das Erreichen der Mittelfristziele nimmt sich Krones nun mehr Zeit. Zwar solle die Marge auf 8 % steigen und das Verhältnis des Working Capital zum Umsatz auf 22 % sinken. Doch werde dies ein bis zwei Jahre länger in Anspruch nehmen. Bisher galt das Jahr 2020 als Zieldatum. Die neue Mittelfristplanung soll im Februar nächsten Jahres veröffentlicht werden. Der Bericht über das dritte Quartal wird wie geplant am 25. Oktober vorgelegt.