K+S verbreitet Zuversicht
K+S hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Der Vorstand des Dünger- und Salzproduzenten erwartet 2019 den Wegfall von Sonderbelastungen durch Trockenheit wie im vorigen Sommer und zumindest stabile Kalipreise. Die Ergebnisse sollen folglich steigen und die Nettoverschuldung soll abgebaut werden. md Frankfurt – Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S rechnet für das laufende Jahr mit einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses und dem ersten positiven freien Cash-flow seit 2013. Für den Umsatz, der 2018 im Vorjahresvergleich um 11 % auf 4,04 Mrd. Euro anzog, wurde keine Schätzung abgegeben.Der Vorstand erwartet, dass das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 2019 deutlich über dem Wert des Vorjahres und in einer Bandbreite von 700 bis 850 Mill. Euro liegen wird. Die Zielspanne “drückt aus, dass wir optimistisch für 2019 sind”, sagte Vorstandschef Burhard Lohr in der Bilanzpressekonferenz. Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis auf 606 (i.V. 577) Mill. Euro geklettert. Die erste konkrete Prognose im Halbjahresbericht von K+S hatte auf 660 bis 740 Mill. Euro gelautet; nach neun Monaten war die Bandbreite auf 570 bis 630 Mill. Euro reduziert worden.”Wir sind mit den Geschäftszahlen des Jahres 2018 nicht zufrieden”, räumte Lohr ein. Auch das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern blieb mit 85 (145) Mill. Euro weit unter der Erstprognose (110 bis 160 Mill.), übertraf aber die revidierte Schätzung (55 bis 85 Mill.) leicht. Ursache seien neben dem enttäuschenden operativen Ergebnis die erstmals für ein volles Geschäftsjahr zu berücksichtigenden Abschreibungen für das Werk Bethune in Kanada und höhere Zinsaufwendungen gewesen. Auch beim bereinigten freien Cash-flow kam K+S längst nicht so voran, wie nach dem ersten Semester 2018 erwartet: Nach -390 Mill. Euro 2017 wollte man 2018 zunächst “noch leicht negativ” abschließen; am Ende kam zwar eine deutliche Verbesserung heraus, doch -206 Mill. Euro sind mehr als nur “leicht negativ”. Konzern wird neu organisiertK+S befindet sich im Umbruch. Zum einen wird das Unternehmen neu organisiert: Seit Oktober gilt nicht mehr die Aufteilung in Kali- und Magnesiumprodukte einerseits sowie Salz andererseits, sondern eine Matrixstruktur mit vier Kundensegmenten (Landwirtschaft, Industrie, Verbraucher, Gemeinden) und zwei operativen Einheiten (Europa+ und Americas). Zum anderen wird die Produktion im neuen Kaliwerk Bethune in Kanada immer wichtiger. Im vorigen Jahr wurde den Angaben zufolge knapp die Hälfte der Kapazität genutzt, 2019 soll die Vollauslastung erreicht werden. Schon 2018 habe Bethune ein positives Ebitda erzielt, berichtete Lohr, und die Stückkosten hätten unter denen in Deutschland gelegen. Für 2019 und die Folgejahre wurden Ergebnissteigerungen in Aussicht gestellt.Positive Effekte seien auch von der weiteren Umsetzung von “Shaping 2030” zu erwarten. In diesem Jahr sollten die durch das Effizienzsteigerungsprogramm erzielten Synergien über den entsprechenden Kosten liegen. Außerdem achte man auf eine hohe Kosten- und Ausgabendisziplin.Das Marktumfeld für Düngemittel sei günstig, sagte Lohr. Die weltweite Nachfrage nehme weiter zu, die Preise für Kali stiegen seit Mitte 2017. Im Durchschnitt von 2018 habe der Preis für eine Tonne über alle Regionen und Segmente hinweg bei 265 Euro gelegen; gegen Jahresende bei 277 Euro. Mit diesem Preis habe K+S für 2019 kalkuliert.Was den Vorstand zuversichtlich für 2019 stimmt, ist der zu erwartende Wegfall der abwasserbedingten Produktionsunterbrechungen im Werk Werra und der damit einhergehenden Belastungen für das Ebitda, die sich auf 110 Mill. Euro summiert hätten. K+S habe Vorsorge getroffen, dass es “mit hoher Wahrscheinlichkeit”, so Lohr, nicht mehr zu wetterbedingten Produktionsstopps im Werk Werra kommen wird.CFO Thorsten Boeckers räumte noch ein anderes Problem ein: “Die Nettoverschuldung ist sehr hoch. Sie betrug Ende 2018 das 7,3-Fache des Ebitda.” Doch auch hier zeigte sich der Vorstand zuversichtlich: “Ziel per Ende 2020 ist ein Wert von rund 4,0.”