KSB schaut mit Zuversicht nach vorn

Maschinenbauer holt mehr Bestellungen - Sonderlast in Großbritannien drückt

KSB schaut mit Zuversicht nach vorn

ds Frankfurt – Der Pumpen- und Armaturenbauer KSB geht mit bemerkenswert viel Optimismus in den neuen Turnus. Während bei vielen Unternehmen enttäuschende Ausblicke üblich sind, traut sich der Maschinenbauer aus dem pfälzischen Frankenthal zu, im Jahr 2019 bei Auftragseingang und Umsatz “weiter zu wachsen” und zudem eine “deutliche Ergebnisverbesserung” zu schaffen. Beziffert wird die Prognose in einer dürren Mitteilung mit ersten Eckdaten für 2018 allerdings nicht.Der spätzyklische Maschinenbauer, der traditionell noch boomt, während frühzyklische Unternehmen schon mitten im Abschwung stecken, hat im vergangenen Jahr von einer florierenden Pumpennachfrage profitiert und Ordereingang sowie Umsatz im Gleichschritt jeweils um 1,7 % hochgefahren. Flüssiggasarmaturen gefragtZugute kam dem Unternehmen aus der Nähe von Ludwigshafen laut der Mitteilung eine hohe Nachfrage im verarbeitenden Gewerbe, in der Gebäudetechnik sowie ein wiedererstarkendes Geschäft mit Flüssiggasarmaturen. Der Ordereingang liegt mit 2,3 Mrd. Euro einen Tick über den Erlösen von 2,24 Mrd. Euro, was die Zuversicht von KSB untermauert. Ohne negative Währungseinflüsse wäre der Zuwachs bei Bestelleingang und Umsatz höher ausgefallen. Bei den Erlösen und den Auftragseingängen nennt KSB ein organisches, währungskursbereinigtes Plus von jeweils rund 6 %. Für die Dynamik im Ordereingang sorgten vor allem Asien und Europa, die zwei Drittel des Zuwachses beitrugen. Nordamerika habe sich bei den Bestellungen “positiv entwickelt”, heißt es weiter, während Südamerika unter den schwachen dortigen Währungen litt. Währungsbereinigt seien alle Regionen weltweit gewachsen. Sicherheit beim Blick nach vorn gibt den Pfälzern, dass im vergangenen Jahr wieder vermehrt Großaufträge von Kunden aus Energie und Industrie hereinkamen, die im laufenden Turnus sowie in den Folgejahren fakturiert werden sollen. Die 1871 gegründete KSB, die im globalen Pumpenmarkt mit Grundfos, Flowserve, Xylem oder Sulzer konkurriert, hängt traditionell stark von den Investitionen der Industrie und der großen Versorger ab. Da Pumpen erst gegen Ende eines Baus installiert werden – sei es ein Kraftwerk, ein Gebäude oder eine Industrieanlage -, ist das Geschäft spätzyklisch. In Europa hatte KSB zuletzt unter der Energiewende gelitten, da die Ausrüstung mit Pumpen für konventionelle Kraftwerke im Heimatmarkt einbrach. Im Jahr 2017 entfielen rund 40 % des Geschäfts auf Industriekunden, der Rest kam von Wasserversorgern sowie Kraftwerksbauern mit je einem Fünftel sowie von Baugewerbe und Bergbau mit je einem Zehntel des Volumens.Zum Ergebnis vor Steuern für 2018 gibt es aus Frankenthal noch keine bezifferte Angabe, es soll erst im Geschäftsbericht am 28. März veröffentlicht werden und werde “wie erwartet deutlich unter dem des Vorjahres liegen”, heißt es. Zwei GewinnwarnungenUrsprünglich hatte KSB bei der vergangenen Bilanzvorlage mit einer komplett ausgetauschten Geschäftsleitung unter Stephan Timmermann ein Gewinnplus von über 7 % angepeilt, um die ehrgeizige Prognose dann mit zwei Gewinnwarnungen im Mai und August wieder einzustampfen, weil Rückstellungen für ein Altprojekt in Großbritannien von 25 Mill. Euro sowie ungünstige Wechselkurse dazwischenkamen. Nun heißt es, belastet hätten 2018 zudem Sonderabschreibungen, die unter anderem die Aktivitäten mit Iran betrafen. KSB hat sich im vergangenen Jahr in eine KGaA umgewandelt. Die KSB Stiftung und die Kühborth-Stiftung halten über die von Klaus Kühborth geführte Johannes und Jacob Klein GmbH 84 % der Stämme und 20 % der Vorzüge. Die Vorzüge notierten am Mittwoch zeitweise 0,7 % schwächer bei 285 Euro.