Kuka erwartet trotz Trump US-Plazet

Rüstungssparte in Amerika wird vor eigener Übernahme durch Chinesen verkauft

Kuka erwartet trotz Trump US-Plazet

wb Frankfurt – Der Roboterbauer Kuka will die US-Genehmigungsbehörden milde stimmen und sich deshalb wegen der eigenen Übernahme durch den chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea von amerikanischen Rüstungsgeschäften trennen. Um sicherheitspolitische Bedenken der US-Behörden CFIUS (Committee on Foreign Investment in the United States) und DDTC (The Directorate of Defense Trade Controls) auszuräumen, werde Systems Aero Nordamerika verkauft, sagte Kuka-Chef Till Reuter am Mittwoch anlässlich des Quartalsberichts. Zum Umsatz des Bereichs, der Produktionsanlagen für die militärische und zivile Flugzeugindustrie herstellt, macht er keine Angaben. Reuter rechnet nach wie vor mit dem Abschluss der Übernahme durch Midea im ersten Quartal 2017. Genehmigungen in Deutschland, Mexiko, Russland, Brasilien und der EU seien erteilt. Reuter sagte, er rechne nicht mit Auswirkungen der US-Präsidentschaftswahlen auf die Transaktion. Weitere Rüstungsgeschäfte betreibe Kuka nicht.Midea hatte sich 94,5 % an dem Roboterhersteller gesichert. Die 4,5 Mrd. Euro schwere Übernahme des Konzerns aus Augsburg hatte Befürchtungen über den Ausverkauf von Technologie in die Volksrepublik geschürt.Operativ geht Kuka schwächer an Midea. Zwar füllten sich die Orderbücher im dritten Quartal um rekordhohe 987 Mill. Euro. In den ersten neun Monaten ging der Umsatz aber um 7,1 % zurück. Begründet wird dies mit dem Verkauf von Aktivitäten. Reuter sagt für 2016 einen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro voraus. Die Steigerung im zweiten Halbjahr reiche nicht, Rückgänge im ersten Semester auszugleichen. Die Ebit-Marge soll bei mehr als 5,5 % herauskommen – vor Kaufpreisallokation und den 30 Mill. Euro Sonderkosten für die eigene Übernahme durch Midea. Das Orderpolster liegt mit 2,2 Mrd. Euro um gut ein Viertel über Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (Ebitda) brach in den ersten neun Monaten um 30,7 % auf 138 Mill. Euro ein. Vor Steuern, Zinsen und vor Aufwendungen für den Midea-Deal (und vor Kaufpreisallokation für Swisslog) wurden mit 112 Mill. Euro 26,3 % weniger verdient. Ausgewiesen wird für Januar bis Ende September ein Ebit von 83 (106) Mill. Euro.