Kuka zollt Dämpfer in der Autobranche Tribut

Industrieroboterbauer senkt Jahresprognose

Kuka zollt Dämpfer in der Autobranche Tribut

sck München – Die Absatz- und Margenschwäche der deutschen Autokonzerne infolge der Umstellung auf ein strengeres Abgasprüfverfahren trifft auch den Industrieroboterhersteller Kuka. Das Augsburger Unternehmen meldete ad hoc, die bisherige Prognose fürs laufende Jahr nach unten zu korrigieren. Statt eines bisher erwarteten ungefähr gleich bleibenden Konzernumsatzes von 3,5 (i.V. 3,5) Mrd. Euro rechnet der Vorstand nun mit einem Rückgang auf 3,3 Mrd. Euro.Für die operative Marge auf Basis des und Sondereffekte bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) stellte Kuka nun 4,5 % in Aussicht nach zuvor geplanten 5,5 %. Das impliziert ein erwartetes stagnierendes Ebit von 148 Mill. Euro nach einem zuvor kalkulierten Zuwachs auf 193 Mill. Euro. Handelsstreit drückt ebensoDie Kuka-Führung begründete die zurückgenommene Prognose mit der abgekühlten Konjunktur in der Autoindustrie und “Unwägbarkeiten” des Automatisierungsgeschäfts in China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde verliert an Dynamik infolge des Handelsstreits mit den USA.Kuka versorgt Daimler, Volkswagen und BMW mit Robotern für die Autofertigung. In China wagte das Unternehmen vor zwei Jahren den Schritt in den Markt mit kleineren Automatisierungsprodukten. Zur Seite steht den Bayerisch-Schwaben dabei der chinesische Hausgerätehersteller Midea, der mit der Übernahme von Kuka im Jahr 2016 exakt 94,6 % des Grundkapitals hält. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Aktie bricht zeitweise einBei einem geringen Handelsumsatz sackte die Kuka-Aktie am Montag nach Bekanntgabe der Gewinnwarnung um bis zu 7,9 % ab, drehte aber im weiteren Tagesverlauf ins Plus und beendete den Xetra-Handel mit 65 Euro (+0,3 %).Bereits Anfang dieses Jahres musste Kuka ihre Prognose für die Marge 2017 zurückschrauben (vgl. BZ vom 20. Januar). Als Grund dafür nannte das Unternehmen seinerzeit Belastungen bei einzelnen Projekten im Geschäftsfeld Systems und Kosten für Restrukturierungen. Vor einem Jahr kündigte der Konzern an, hunderte von Stellen abzubauen. 2017 fiel die Ebit-Marge um 0,4 Prozentpunkte auf 4,3 % zurück, während der Umsatz um 18 % auf 3,5 Mrd. Euro zulegte.Aufgrund der kurzfristigen negativen Folgen des neuen WLTP-Prüfverfahrens senkten Daimler, BMW und Continental ihre Prognosen. Auch Zulieferer aus der zweiten Reihe wie Grammer korrigierten zuletzt ihre Ausblicke nach unten.