Kyocera kauft Friatec-Keramik
wb Frankfurt – Der japanische Kyocera-Konzern verleibt sich das Hochleistungskeramikgeschäft von Friatec in Mannheim ein. Verkäufer ist die belgische Aliaxis, die 2001 die britische Glynved Pipe Systems übernommen hatte, zu der die vormals börsennotierte Friatec seit 1998 gehörte.Friatec produziert und verkauft mit rund 300 Beschäftigten Komponenten aus Keramik und Kunststoffen. Sie wurde 1863 gegründet und verfügt damit über mehr als 150 Jahre Erfahrung mit keramischen Innovationen. Das Geschäft soll im Herbst 2019 an die Tochter Kyocera Fineceramics Solutions übertragen werden. Die Bewertung wir nicht genannt.Kyocera liefert seit der Gründung 1959 nach eigenen Angaben Feinkeramikkomponenten für unterschiedliche Marktsegmente, darunter Industrieanlagen, Kommunikationsgeräte, medizinische Geräte und Anlagen für erneuerbare Energien. Während Kyocera in den vergangenen Jahren in Japan und den USA in die Steigerung der Produktionskapazität von Feinkeramikkomponenten investiert hat, baut das Unternehmen in Europa jetzt die Aktivitäten aus. Mit der Nutzung der Produktionsanlagen will Kyocera schneller auf Kunden in Europa reagieren und die wachsende Nachfrage von Feinkeramikkomponenten für Industriemaschinen decken.Erst im April akquirierte Kyocera mit H.C. Starck Ceramics, die jetzt als Kyocera Fineceramics Precision firmiert, einen Spezialisten für Nichtoxidfeinkeramikkomponenten (vgl. BZ vom 5. Februar). Aliaxis gilt mit 16 000 Beschäftigten als weltgrößter Hersteller von Kunststoffrohren für Bau, Industrie und Versorger. Sie wurde 2003 von Etex abgespalten und wuchs mit Übernahmen. Erst jüngst wurde in Deutschland die Wiesbadener Rheinhütte Pumpen für 81 Mill. Dollar an den US-Konzern ITT veräußert.