LafargeHolcim kommt beim Schuldenabbau voran

Mehr Wachstums- und Gewinndynamik erwartet - Weitere Ergänzungsakquisitionen geplant

LafargeHolcim kommt beim Schuldenabbau voran

hek Frankfurt – Der Baustoffhersteller LafargeHolcim stellt für 2019 eine beschleunigte Wachstums- und Gewinndynamik in Aussicht. Das sagte Chief Executive Officer Jan Jenisch am Donnerstag bei der Vorlage des Jahresberichts für 2018. Er bestätigte die Ziele für das laufende Jahr, die eine Umsatzausweitung von 3 bis 5 % auf vergleichbarer Basis und einen Anstieg des operativen Gewinns um mindestens 5 % vorsehen.Im vergangenen Jahr schrieb der Zementriese unter dem Strich wieder schwarze Zahlen. Der auf die eigenen Aktionäre entfallende Konzerngewinn erreichte 1,5 Mrd. sfr. Im Vorjahr hatten Wertberichtigungen in Milliardenhöhe die Ertragsrechnung verhagelt und zu knapp 1,7 Mrd. sfr Verlust geführt. Das wiederkehrende Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verharrte bei 6 Mrd. sfr, auf vergleichbarer Basis sei es aber um 6,5 % gegenüber 2017 gestiegen. Der Umsatz erreichte 2018 knapp 27,5 Mrd. sfr, vergleichbar gerechnet ein Anstieg um 5,1 %. Nach Einschätzung von Analysten bewegen sich die Zahlen im Rahmen der Schätzungen. Die Nettoverschuldung sei allerdings geringer als erwartet. Die Aktie reagierte mit einem Kursrückgang von 1 % auf 48,75 sfr. Die Schweizer Bank Credit Suisse zeigte sich zuversichtlich, dass das Kostensenkungsprogramm die Ergebnisentwicklung weiter verbessern werde.Im zweiten Halbjahr habe sich das Wachstum deutlich verstärkt, sagte Jenisch: “In diesem Zeitraum haben wir unsere Umsatzziele übertroffen und gleichzeitig die Profitabilität überproportional gesteigert.” Je Aktie sei der Gewinn, bereinigt um Wertminderungen und den Verkauf von Geschäftsbereichen, 2018 um 12 % auf 2,63 sfr gestiegen. Büros geschlossenAußerdem habe LafargeHolcim beträchtliche Fortschritte bei der Entschuldung gemacht. Die Nettofinanzschulden machen nun das 2,2-Fache des wiederkehrenden Ebitda aus. Im Jahr 2017 betrug das Verhältnis noch 2,4, Ende 2019 soll es bei zwei oder darunter liegen. Schulden von über 1,5 Mrd. sfr seien zu attraktiven Konditionen refinanziert worden. Die Büros in Singapur, Miami, Zürich und Paris hat LafargeHolcim geschlossen. Bei Zukäufen will der Konkurrent von Heidelberg Cement das Tempo erhöhen. Nach vier Ergänzungsakquisitionen in Europa und Nordamerika im vergangenen Jahr peilt der Konzern für 2019 etwa doppelt so viele kleinere Übernahmen an. Bisher seien vier weitere Transaktionen unterzeichnet worden. “Ich wäre zufrieden, wenn wir im laufenden Jahr fünf bis zehn Deals hätten”, sagte Jenisch.Die 2018er-Übernahmen hätten die Präsenz bei Zuschlagstoffen und Transportbeton gestärkt und den Konzern näher an seine Endkunden gebracht. Parallel arbeitet LafargeHolcim an Verkäufen von Unternehmensteilen. Im November hatte der Konzern, der aus der Fusion der französischen Lafarge mit der Schweizer Holcim entstand, sein Indonesiengeschäft abgegeben. Medienberichten zufolge prüft das Unternehmen nun einen Verkauf des Geschäfts auf den Philippinen. Mit den Veräußerungen will LafargeHolcim die Verschuldung reduzieren.