Lanxess hält an Currenta-Anteil fest

Zachert: Wollen 40-Prozent-Gesellschafter bleiben - Für Abschwung gerüstet

Lanxess hält an Currenta-Anteil fest

ab Köln – Der Chemiekonzern Lanxess will auch künftig am Chemieparkbetreiber Currenta beteiligt bleiben. “Als Eigentümer sind wir in die strategische Ausrichtung unseres industriellen Dienstleisters einbezogen”, streicht Lanxess-Chef Matthias Zachert die Bedeutung des Engagements im Interview der Börsen-Zeitung heraus. Da die von Currenta betriebenen Standorte Leverkusen, Dormagen und Uerdingen für den aus Bayer hervorgegangenen Chemiekonzern die bedeutendsten Standorte sind, “wollen wir sicherstellen, dass die langfristige Strategie passt”, verdeutlichte Zachert. Kürzlich hatte Bayer angekündigt, sich von der 60-Prozent-Beteiligung an dem Chemieparkbetreiber, der die an den Standorten ansässigen Firmen mit Industriedienstleistungen versorgt, trennen zu wollen.Dass Bayer die Beteiligung zur Disposition stelle, sei nachvollziehbar, sagt Zachert. Lanxess sei allerdings nicht an der Aufstockung des eigenen Anteils interessiert: “Ich will nichts ausschließen, aber das ist nicht die präferierte Lösung. Wir sind 40-Prozent-Gesellschafter und wollen das auch bleiben.”Zunächst soll Bayer die Beteiligung der einstigen Tochter Covestro zum Kauf angeboten haben, die Verhandlungen sollen jedoch an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert sein. Bayer hatte das Kunststoffgeschäft im Herbst 2015 an die Börse geführt. Anders als bei der Abspaltung von Lanxess hielt Bayer diesmal aber an der Beteiligung an dem Chemieparkbetreiber fest. Nun suchen die Leverkusener nach einem Käufer, mutmaßlich im Kreis von Infrastrukturfonds.Angesichts der sich häufenden Gewinnwarnungen aus der Chemieindustrie räumt Zachert auch ein, dass sich die Konjunktur im dritten und vierten Quartal sukzessive abgeschwächt hat. “Wir gehen aber nicht von einer harten Landung aus, sondern erwarten eine Abschwächung von hohem Niveau kommend”, sagte der Lanxess-Chef. Von daher werden auch keine Abstriche an der Mitte November bestätigten Prognose gemacht. Dank des vollzogenen Portfolioumbaus geht Zachert zudem davon aus, künftig besser durch den Konjunkturzyklus zu kommen. Sei das operative Ergebnis früher im Abschwung um etwa die Hälfte eingebrochen, “ist Lanxess heute im Vergleich dazu viel weniger volatil”, ist Zachert überzeugt.—– Interview Seite 9