Lanxess im Sog des Handelskonflikts

Starker Dollar verhilft zu solidem Quartalsergebnis - Prognose hat Bestand

Lanxess im Sog des Handelskonflikts

ab Düsseldorf – Einen schlechteren Tag für die Vorlage des Zwischenberichts hätte Lanxess kaum wählen können. Denn obwohl der Chemiekonzern das zweite Quartal mit minimalen Abschlägen in Umsatz und operativem Ergebnis absolvierte und die Prognose für den laufenden Turnus bestätigte, gab die Aktie am Freitag in der Spitze um fast 8 % nach. Ursächlich dafür war die Eskalation im Handelskonflikt zwischen China und den USA, die US-Präsident Donald Trump am Vorabend befeuert hatte. In der Folge warfen Investoren insbesondere zyklische Aktien aus ihren Depots.Doch auch ohne die neu aufgekommenen Sorgen konnte sich Lanxess der sich abkühlenden Weltwirtschaft, allen voran der Nachfrageschwäche in der Automobilindustrie, nicht ganz entziehen – unabhängig davon, dass der Konzernumsatz im Berichtsquartal mit 1,8 Mrd. Euro nur um 1 % und das bereinigte operative Ergebnis mit 286 Mill. Euro um 1,4 % hinter dem Vorjahreswert zurückblieb. Profitiert haben die Kölner vor allem vom positiven Wechselkurseffekt, der sich im Umsatz mit 2,5 Prozentpunkten bemerkbar machte. Die Absatzmengen gaben dagegen um 3,3 Prozentpunkte nach. Die Schwäche in der Automobilindustrie schlug in den Segmenten Specialty Additives und Engineering Materials durch. Dort gaben die operativen Ergebnisse um 2,2 % bzw. 19,8 % nach. Für weitgehenden Ausgleich sorgten die Segmente Advanced Intermediates und Performance Chemicals, deren operative Ergebnisse um 10,3 % bzw. 3,4 % zulegten.”Unsere strategische Neuausrichtung und stabilere Aufstellung zahlen sich aus – gerade in diesen wirtschaftlich unsicheren Zeiten”, kommentierte Lanxess-Chef Matthias Zachert. Die Prognosebestätigung fußt auf der Erwartung, dass das Ergebnis im dritten Quartal schwächer, im vierten Quartal jedoch besser als im Vorjahr ausfällt.Die im zweiten Quartal gezeigte Verbesserung im Finanzergebnis ist vor allem auf eine hohe Sonderausschüttung des Chemieparkbetreibers Currenta zurückzuführen, an dem Lanxess mit 40 % beteiligt ist. Bayer, welche die restlichen Anteile hält, hält nach einem Käufer für den Anteil von 60 % Ausschau.