DAS CFO-INTERVIEW

LEG schwört aufs Niedrigpreissegment

Finanzchefin: M&A kein Bestandteil der Strategie des Wohnimmobilienkonzerns

LEG schwört aufs Niedrigpreissegment

ab Düsseldorf – Die deutschen Wohnimmobilienkonzerne haben sich in der Pandemie als krisenresistent erwiesen. Gerade in der Coronakrise habe das Geschäftsmodell der LEG viel Zuspruch erfahren, erläutert Susanne Schröter-Crossan, die seit 1. Juli im Vorstand des MDax-Werts für Finanzen verantwortlich zeichnet, im CFO-Interview der Börsen-Zeitung. “Da spielt uns die gesamtwirtschaftliche Situation sicher in die Hände”, sagt die Ex-Bankerin und verweist in diesem Zusammenhang auf das niedrige Zinsniveau, das die Investoren bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigten.Von daher denkt Schröter-Crossan auch nicht, dass die Investoren von den moderaten Wachstumsaussichten enttäuscht sind. “Wir bewerten immer aus der Perspektive des Total Shareholder Return.” Dank Portfolioaufwertungen in Kombination mit der Dividende hätten die Investoren gutes Geld verdient. Solange die Zinsen niedrig und die Nachfrage hoch bleibe und es angesichts der Neubaupreise kaum zusätzliches Angebot gebe, seien auch keine Bewertungsrisiken zu befürchten.Die LEG habe sich bewusst als Pure Play mit Fokus auf Deutschland und die Assetklasse Wohnimmobilien positioniert und lasse im Umkehrschluss die Finger vom Entwicklungsgeschäft und von Gewerbeimmobilien. “Der Pure-Play-Gedanke ist von unseren Investoren sehr positiv aufgenommen worden. Das bedeutet aber zugleich, dass bei uns vielleicht nicht so viel Fantasie im Spiel ist wie bei Wettbewerbern”, räumt Schröter-Crossan ein. Das liegt auch daran, dass M&A kein Bestandteil der LEG-Strategie ist. Zwar will Schröter-Crossan Übernahmen nicht kategorisch ausschließen, aber: “Unsere Kernstrategie ist ganz klar Wachstum über Portfoliokäufe.” Die LEG punkte vielmehr mit ihrer Expertise bei geförderten sowie bezahlbaren frei finanzierten Wohnungen. “Wir haben einen anderen Fokus und damit auch andere Möglichkeiten, Werte in diesen Beständen zu heben”, sagt die Managerin. – Interview Seite 8