Leichter Schwächeanfall von Adidas an der Börse

Gewinnmitnahmen nach starken Quartalszahlen

Leichter Schwächeanfall von Adidas an der Börse

jh München – Die Aktie von Adidas beweist eine starke Kondition. Seit Anfang 2015 legte der Kurs des Sportartikelkonzerns um 158 % zu. Trotz wieder guter Quartalszahlen entschieden sich am Donnerstag allerdings viele Aktionäre für Gewinnmitnahmen. Zeitweise verlor der Titel 4 % an Wert. Am Ende stand ein Minus von 2 % auf 145 Euro.Der fulminante Aufstieg vom schlechtesten Dax-Wert 2014 zum besten im vergangenen und in diesem Jahr macht einige Aktienanalysten skeptisch. Nach Ansicht der Citi-group ist die Bewertung der Aktie nun ausgereizt. Equinet empfahl am Donnerstag den Verkauf: Die Ergebnisse des zweiten Quartals seien fantastisch, aber inzwischen eingepreist. Diese Bedenken teilt Goldman Sachs nicht, sondern rechnet mit einer weiterhin hohen Gewinndynamik.So sieht es auch der Vorstandsvorsitzende Herbert Hainer: “Wir sind in Topform”, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die starke Entwicklung werde sich fortsetzen. In zwei Monaten übernimmt dafür sein Nachfolger Kasper Rorsted die Verantwortung.Schon vor einer Woche hatte Adidas den kräftigen Anstieg in den Monaten von April bis Juni bekannt gegeben und die Jahresprognose zum vierten Mal erhöht (vgl. BZ vom 29. Juli). Der Umsatz nahm währungsbereinigt um 21 % auf 4,4 Mrd. Euro zu, der Nettogewinn verdoppelte sich auf 291 Mill. Euro. Etwa die Hälfte des Gewinnanstiegs, also 72 Mill. Euro, machte die Ausgleichszahlung vom FC Chelsea aus, wie Finanzvorstand Robin Stalker berichtete. Aus seinen Worten lässt sich schließen, dass Adidas von dem englischen Fußballclub rund 80 Mill. Euro erhalten hat für das vorzeitige Ende des Sponsorenvertrags.Für die angepeilte Trennung vom Großteil des Golfgeschäfts hatte Hainer keine Neuigkeiten. Es gebe einige Interessenten, der Prozess laufe. Nun hat sich auch Nike entschieden, das Geschäft mit Golfschlägern und -taschen zu beenden und sich auf Schuhe und Bekleidung zu konzentrieren. Allerdings sucht der US-Konkurrent keinen Käufer, sondern gibt die Golfausrüstung einfach auf.