Technologiekonzern

Lenovo spürt Flaute am PC-Markt

Lenovo verzeichnet einen kräftigen Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Die Abhängigkeit von PCs, Smartphones und Tablets macht dem chinesischen Technologiekonzern zu schaffen.

Lenovo spürt Flaute am PC-Markt

Die anhaltend schwache Nachfrage nach Computern hat dem chinesischen Technologiekonzern Lenovo Rückgänge bei Umsatz und Gewinn eingebrockt. Der Umsatz fiel im Quartal von April bis Juni um 24% auf 12,9 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Das war das vierte Quartal in Folge mit sinkenden Umsätzen. Von Refinitiv befragte Analysten hatten mit 13,84 Mrd. gerechnet.

Der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn brach um 66% ein auf 177 Mill. Dollar, auch hier hatten Analysten mehr erwartet. Das PC-Geschäft der Gruppe stabilisiere sich und sei gut positioniert für eine Erholung gegen Ende des Jahres, erklärte Lenovo. Der Konzern hat zwar versucht sich breiter aufzustellen, indem er sein Geschäft mit Servern und IT-Dienstleistungen ausbaute. Aber immer noch tragen Geräte wie PCs, Smartphones und Tablets fast vier Fünftel zum Konzernumsatz bei.

Lenovo bestätigt mit den aktuellen Geschäftszahlen den Trend in der Branche. Zuletzt hatte zum Beispiel auch HP über ein schleppendes Geschäft informiert. Die weltweite Konsumzurückhaltung drückte auf die Geschäfte des PC-Herstellers. Im zweiten Geschäftsquartal brach der Umsatz um mehr als ein Fünftel ein.

Goldman Sachs sieht weitere Belastungsfaktoren

Unsicherheiten hinsichtlich des Zeitpunkts einer Erholung der Nachfrage nach PCs und Speichergeräten könnten die Geschäftsaussichten von Lenovo weiter eintrüben, schrieben die Goldman-Sachs-Analysten Verena Jeng und Allen Chang in einer Notiz vor der Veröffentlichung der Ergebnisse. Auch der härter als erwartete Wettbewerb bei Smartphones und KI-Servern könnte das Unternehmen belasten.

Positiv zu vermerken ist, dass ein Nachfrageschub nach KI-Servern eine weitere Wachstumsrunde für Lenovo einleiten könnte. Das in Peking ansässige Unternehmen hat eine Servermarke eingeführt, die auf den chinesischen Markt zugeschnitten ist, wo eine Reihe lokaler Unternehmen von Baidu bis Sense Time ChatGPT-ähnliche KI-Dienste entwickeln. Das Unternehmen sieht in der rasanten Entwicklung von KI-Anwendungen zahlreiche neue Chancen, heißt es in seiner Erklärung.

"Die höheren Anforderungen von KI an die Rechenleistung und die neuen KI-Funktionen werden die Nachfrage nach Lenovos Endgeräten unterstützen", urteilen die Goldman-Analysten. "Auf dem Überseemarkt ist Lenovo mit weltweit führenden Kunden gut positioniert, und für das gesamte Servergeschäft erwarten wir, dass Lenovo durch den Gewinn von Marktanteilen, die Verbesserung des Produkt-Mixes und die Erweiterung der Produktlinien wachsen wird."