Linde-Anlagenbau füllt Orderbücher

Auftrag von Reliance über 500 Mill. Euro - Spitzenrendite in Engineering-Branche

Linde-Anlagenbau füllt Orderbücher

wb Frankfurt – Der Linde-Konzern hat von Reliance Industries (RI) einen Großauftrag zum Bau von sechs Anlagen zur Gaseproduktion und -reinigung im indischen Jamnagar erhalten. RI ist vor allem in der Energie- und Petrochemiewirtschaft tätig und gehört zu Reliance, dem größten privaten Unternehmen Indiens.Schon vor knapp zwei Jahrzehnten hat Linde mehrere große Wasserstoffanlagen für Jamnagar geliefert. “Nun werden wir unsere Expertise im Bereich Luftzerlegung und Synthesegasreinigung zur Erweiterung dieses weltweit bedeutenden Raffinerie- und Petrochemie-Komplexes einbringen”, sagt Lindevorstand Aldo Belloni. Die Engineering Division wird vier Luftzerlegungsanlagen zur Produktion von gasförmigem Sauerstoff errichten. RI benötigt große Sauerstoffmengen für die geplanten Komplexe zur Vergasung von Petrolkoks und Kohle. Für die Behandlung des bei diesen Vergasungsprozessen gebildeten Synthesegases wird Linde außerdem zwei Einheiten zur Sauergaswäsche liefern.Erst kürzlich hatte der Konzern gemeldet, sechs große Luftzerlegungsanlagen für Shenhua Ningxia Coal und Shenhua Logistics in Yinchuan im Autonomen Gebiet Ningxia Hui im Nordwesten Chinas zu errichten. Hier geht es um 200 Mill. Euro. Marge von 10 ProzentIm internationalen Großanlagenbau geht Linde für die nächsten Jahre von einem stabilen Markt aus. Das dicke Orderpolster bilde eine gute Grundlage für eine solide Geschäftsentwicklung der Engineering Division in den nächsten zwei Jahren. Für 2013 und 2014 rechnet Linde im Anlagenbaugeschäft damit, einen Umsatz auf dem Niveau von 2012 zu erzielen. Als operative Marge stehen für 2013 rund 10 % in der Planung. Linde hat führende Positionen bei Olefin-, Erdgas-, Luftzerlegungs- sowie Wasserstoff- und Synthesegasanlagen und will insbesondere von Investitionen in Energie und Umwelt profitieren.2012 war der Umsatz im Engineering leicht auf 2,6 Mrd. Euro gestiegen. Das operative Ergebnis wuchs um 2,6 % auf 312 Mill. Euro. Die Marge erreichte 12,2 (i. V. 12,0) % und liegt damit branchenweit vorn.Der Auftragseingang lag zum Jahresende mit 2,8 Mrd. Euro um 26 % über Vorjahr. Zu dieser Steigerung habe auch die höhere Zahl von Aufträgen aus der Gase-Division des Konzerns beigetragen – was Vorstandschef Wolfgang Reitzle als Bestätigung für das integrierte Geschäftsmodell von Linde wertet. Der Bestellbestand wuchs per Ende Dezember 2012 auf 3,7 Mrd. Euro. Reitzle hatte schon angekündigt, dass sich im Anlagenbau mehrere größere Aufträge anbahnen.