Linde vollzieht Zwangsausschluss

Börsen-Zeitung, 9.4.2019 jh München - Die Linde AG ist endgültig Geschichte. Das deutsch-amerikanische Nachfolgeunternehmen Linde plc verkündete am Montag den Abschluss des Zwangsausschlusses (Squeeze-out) der verbliebenen Aktionäre der Linde AG....

Linde vollzieht Zwangsausschluss

jh München – Die Linde AG ist endgültig Geschichte. Das deutsch-amerikanische Nachfolgeunternehmen Linde plc verkündete am Montag den Abschluss des Zwangsausschlusses (Squeeze-out) der verbliebenen Aktionäre der Linde AG. Daraufhin wurde der Börsenhandel der Aktie in Frankfurt und an anderen deutschen Börsen eingestellt: 196,70 Euro war um 16.28 Uhr der letzte Xetra-Kurs. Die Aktionäre der Linde AG erhalten eine Barabfindung von 189,46 Euro je Anteil. Der Betrag stand seit Dezember 2018 fest, nachdem zunächst 188,24 Euro vorgesehen gewesen waren. Insgesamt kostet der Zwangsausschluss die Linde plc 2,8 Mrd. Euro.Allerdings können nach wie vor Aktionäre in einem Spruchverfahren die Barabfindung von einem Gericht prüfen lassen. Die Deutsche Schutzvereinigung hatte dies auf der Hauptversammlung der Linde AG vor vier Monaten angekündigt. Anfechtungsklagen von acht Aktionären, darunter die Berlina AG von Karl-Walter Freitag, gegen den Zwangsausschluss wurden nach einem Vergleich mit der Linde AG zurückgenommen, wie im Bundesanzeiger zu lesen ist. Ein Grund dafür sei, dass sich damit “die Informationsdichte für ein eventuelles Spruchverfahren” verbessere. In dem Vergleich verpflichtet sich die Linde plc, den Klägern die nicht bezifferten Gerichtskosten und “außergerichtliche Kosten” zu erstatten. Zudem erhalten sie detaillierte Informationen über die wegen der Kartellauflagen verkauften Konzernteile.