Lindt & Sprüngli schüttet kräftig aus

Dividende steigt um 75 Prozent - Aktie kostet aber 88 000 sfr - Operativ im Plan

Lindt & Sprüngli schüttet kräftig aus

md Frankfurt – Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat 2019 den Umsatz stärker gesteigert als die Branche insgesamt. Die Folge waren Marktanteilsgewinne. Der Erlös zog den Angaben zufolge um 4,5 % auf 4,51 Mrd. sfr (4,22 Mrd. Euro) an. Alle drei Regionen – Europa, Nordamerika und “Rest der Welt” – trugen zum Wachstum bei. Besonders positiv entwickelten sich die Einnahmen in Großbritannien, Deutschland und Österreich. Probleme in USA überwundenLindt & Sprüngli gilt als führend bei Premiumschokolade. Die Produkte werden u. a. in rund 500 eigenen Geschäften vertrieben. So trug das Segment Global Retail wesentlich zum Gesamtergebnis bei. Frühere Probleme mit dem US-Markt seien inzwischen überwunden, teilte das Unternehmen weiter mit. Produktion und Logistik seien nun effizienter aufgestellt.Operativ legte der Markenhersteller im Umsatz konzernweit um 6,1 % zu. Auch für 2020 und in den Folgejahren rechne man mit Wachstum aus eigener Kraft von 5 % bis 7 %. Zudem soll die operative Marge jährlich um 20 bis 40 Basispunkte verbessert werden, teilte das Unternehmen weiter mit. Im vergangenen Geschäftsjahr ist diese Vorgabe knapp erreicht worden: Bereinigt um einmalige Sonderaufwendungen – vor allem Restrukturierungskosten in den USA – zog der operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) um 6 % auf 675 Mill. sfr an. Die operative Marge stieg auf 15,0 (i. V. 14,8) %. Unbereinigt ging das Ebit allerdings um 6,9 % auf 593 Mill. sfr zurück. Der operative Cash-flow sprang um 27,5 % auf 831 Mill. sfr. Unterm Strich verdiente Lindt mit Goldhasen, Lindor-Kugeln und anderen Süßwaren gemäß dem Geschäftsbericht 512 Mill. sfr (480 Mill. Euro); ein Plus von 5,1 %. Am gestiegenen Gewinn sollen auch die Aktionäre teilhaben: Die Dividende soll um 75 % auf 175 sfr pro Partizipationsschein bzw. 1 750 sfr pro Namensaktie angehoben werden. Das Unternehmen begründete die starke Anhebung mit dem guten Ergebnis 2019 und dem 175-jährigen Firmenjubiläum in diesem Jahr.Die 136 000 Lindt-&-Sprüngli-Namensaktien gehören zu den teuersten Dividendenpapieren der Welt: Am Dienstag kostete die Aktie 88 000 sfr (+5,9 %). Die Papiere werden in Familien oft von Generation zu Generation weitergereicht; das Handelsvolumen an der Börse ist gering. Selbst gestern wechselten an der Schweizer Börse lediglich 414 Aktien für 36,1 Mill. sfr den Besitzer.