Pharmazulieferer

Lonza hält die Aktionäre bei der Stange

Der Schweizer Pharmazulieferer und Auftragshersteller Lonza konnte seine Aktionäre mit einem Aktienrückkauf erfreuen. Auch der Jahresumsatz ist erheblich gewachsen.

Lonza hält die Aktionäre bei der Stange

dz Zürich

Der Schweizer Pharmazulieferer und Auftragshersteller von Covid-Impfstoffen erwartet im laufenden Jahr eine Abschwächung der Umsatzentwicklung. 2022 hatte der Konzern 6,2 Mrd. sfr umgesetzt und den Vergleichswert aus dem Vorjahr um 15% übertroffen. Bekannt wurde Lonza unter anderem als Hersteller des Covid-Impfstoffes der US-Firma Moderna.

Die Auftragsfertigung solcher Vakzine verschaffte dem Unternehmen in der Pandemie enorme Verkaufszunahmen. Die Geschäftssparte Biologics, der dieses Geschäft zugeordnet wird, hat ihre Verkäufe im laufenden Jahr um fast 600 Mill. sfr beziehungsweise seit Anfang 2021 sogar um 1,1 Mrd. sfr gesteigert. Damit hat Biologics allein zwei Drittel zum Wachstum von Lonza seit Anfang 2021 beigesteuert. Der Umsatzanteil liegt bei über 50%. Wie hoch der Anteil der Covid-Vakzine an dieser Performance konkret gewesen ist, wollte Lonza-Chef Pierre-Alain Ruffieux am Mittwoch in einer Telefonkonferenz nicht verraten. Aber er war sicher sehr substanziell.

Vor diesem Hintergrund erscheint die Umsatzprognose des Managers für das laufende Jahr doch einigermaßen ehrgeizig. Das Unternehmen rechnet für 2023 immer noch mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Für die operative Kern-Betriebsgewinnmarge (Ebitda) stellt Lonza für 2023 einen Wert von 30% bis 31% in Aussicht. Auch das ist ein ehrgeiziger Wert, wenn man bedenkt, dass das Geschäft mit den Covid-Impfstoffen auch für Lonza ausgesprochen rentabel war, wie sich aus der letztjährigen Ebitda-Marge von 37,5% in der Biologics-Division leicht herauslesen lässt.

Hervorragende Verfassung

Gewiss zeigt sich Lonza schon seit einigen Jahren in einer hervorragenden Verfassung. Das Unternehmen investiert gewaltige Summen in den Ausbau der eigenen Fertigungskapazitäten, einen Großteil davon in der Schweiz. Die Investitionen helfen, die anhaltend hohe Nachfrage zu decken und das Wachstum hochzuhalten. Aber das Geschäft von Lonza ist erfahrungsgemäß zyklisch. Auf Phasen hoher Investitionen folgen Phasen mit großen Überkapazitäten. Die Investoren wissen das, weshalb die Lonza-Aktien ein Drittel unter ihrem Höchststand vom Sommer 2021 verkehren.

Doch mit einer Marktkapitalisierung von 39 Mrd. sfr bleibt Lonza hoch bewertet. Damit dies so bleibt, muss das Management viel versprechen. So soll demnächst ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 2 Mrd. sfr lanciert werden. Die Mittel dafür stammen aus dem Verkauf des klassischen Chemiegeschäfts, das Lonza 2021 für 4,2 Mrd. sfr verkauft hatte. Zudem wird den Aktionären auch eine höhere Dividende in Aussicht gestellt.

Lonza
Kennzahlen nach IFRS
in Mill. sfr20222021
Umsatz62235409
Ebitda21391365
 in % des Umsatzes34,425,2
Gewinn1218677
 je Aktie (sfr)16,49,1
Dividende je Aktie (sfr)3,53
Börsen-Zeitung